Gastvortrag von Aurora Rodonò: Epistemologien des Südens. Oder: How to decolonize a museum?
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Die Apparate der Wissensproduktion, die Museen, und insbesondere die ethnologischen Museen, sind im Umbruch und werfen Fragen des Sammelns, des Kuratierens, des Repräsentierens auf. Hier sind es insbesondere die Kurator*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen aus dem sogenannten Globalen Süden, die die europäischen Institutionen auffordern, die historischen Artefakte und kulturellen Güter, die etwa in den Depots der ethnologischen Sammlungen schlummern, zurückzugeben. Um die kolonialen Kontinuitäten aufzubrechen und unterdrückte Stimmen hörbar zu machen, bedarf es folglich einer Revision unserer Erzählungen und musealen Praktiken. Wie also kann eine Museumspraxis aussehen, die diskriminierungskritisch ist und die die Gesellschaft der Vielen sowohl strukturell als auch inhaltlich abbildet? Und wie kann das Museum zum Ort der Heilung werden? In ihrem Beitrag befragt Aurora Rodonò Praktiken der Dekolonisierung von Museen und gibt Einblicke in ihre Tätigkeit als Diversity-Managerin am Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln.
Aurora Rodonò ist Lecturer am Institut für Kunst und Kunsttheorie der Universität zu Köln und freie Kulturarbeiterin, Drehbuchlektorin/Dramaturgin im Bereich Film. Ab August 2019 ist sie zudem Diversity-Managerin am Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln. Von 2003 bis 2006 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland e.V. (DOMiD) und hat hier das Forschungs- und Ausstellungsprojekt «Projekt Migration» mitrealisiert. 2010 bis 2012 Juniorprofessorin für italienische Literatur- und Kulturwissenschaft am Institut für Romanistik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; 2012 bis 2014 Projektreferentin bei der Akademie der Künste der Welt; 2015 bis 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst und Kunsttheorie der Universität zu Köln. Außerdem ist sie Programm-Macherin im Kölner «Filmclub 813». Im Mai 2017 war sie an der Durchführung des Tribunals „NSU-Komplex auflösen“ (Schauspiel Köln) beteiligt.
Bildcredits: Filmstill „Black Star: Rebirth Is Necessary“ by Jenn Nkiru.