Vortrag Annika Niemann (Berlin): Die Leerstellen füllen: Koloniale Kontinuitäten im Kontext Schule durchkreuzen
Koloniale Kontinuitäten finden sich im Kontext Schule in rassistischen Darstellungen und diskriminierenden Interaktionen, aber auch in dem, was nicht gezeigt, gesagt und vermittelt wird. Curricula und Bildungsmaterialien weisen viele Leerstellen auf. So ist der Kanon auch im Kunstunterricht oft weiß und männlich geprägt und zuweilen direkt verstrickt in koloniale Narrative.
Der Beitrag nimmt solche Leerstellen in den Blick und diskutiert Ansätze, die an einer diskriminierungskritischen Erweiterung und dem Füllen dieser Lücken arbeiten. Dabei werden Strategien aus der Kunstvermittlung vorgestellt, die koloniale Erzählungen aktiv durchkreuzen und Gegenerzählungen entwerfen. Perspektiven aus der Publikation Untie toTie – Koloniale Fragmente im Kontext Schule (Hg. Aïcha Diallo/ Annika Niemann/ Miriam Shabafrouz, bpb 2021) sowie Beispiele aus der Kunstvermittlungspraxis der ifa-Galerie Berlin/ Institut für Auslandsbeziehungen bieten dabei anschauliche Anknüpfungspunkte, um die eigene Bildungspraxis zu reflektieren und erste neue Handlungsansätze für die Kunstpädagogik zu entwerfen.
Annika Niemann ist Kunstvermittlerin, Kulturagentin und Kuratorin für Bildung und Outreach mit einem Fokus auf kollaborative Formen der Wissensproduktion und dekolonialeVermittlungsstrategien. Sie ist Co-Herausgeberin der Publikation Untie to Tie: Koloniale Fragmente im Kontext Schule (2021) sowie der Plattform situierungzwischen.net. Als Kulturagentin für kreative Schulen begleitet sie Schulen in der kulturellen Schulentwicklung und künstlerischen Profilbildung. 2021-2023 verwaltete sie die Professur für Kunstvermittlung am Institut für performative Praxis, Kunst und Bildung der HBK Braunschweig.
Weiterführende Informationen unter: www.annikaniemann.de
Die Veranstaltung ist öffentlich, alle Studierenden, Lehrenden, Mitarbeitenden, externen Interessierten etc. sind herzlich eingeladen. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie in Ilias. (Externe Interessierte melden sich bitte per mail bei Merle Schmidt: mschm263@uni-koeln.de).
Das Semesterprogramm der Ringvorlesung Kunstpädagogische Positionen findet sich hier.
Hinweise zur Barrierefreiheit:
Die Veranstaltung findet in der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, Gebäude 216, in der Gronewaldstr. 2 statt. Die Eingänge liegen zur Herbert-Lewin-Str. Das gesamte Gebäude ist ebenerdig gelegen und weitere Etagen sind mit Aufzügen erreichbar. Die Eingänge sind für die meisten Rollstühle, Kinderwagen und Gehhilfen breit genug. Die Türen können elektronisch geöffnet werden.
Die Veranstaltungsräume THEATER, MBR und LAB befinden sich im 2. Obergeschoss des BT2 (Bauteil 2), das am besten über den nördlichen Eingang an der Ostseite in Richtung des Kanals zu erreichen ist. Ein Aufzug ist vorhanden, allerdings müssen Zwischentüren durchquert werden, welche nur teilweise elektrisch zu öffnen sind, sodass zusätzliche Unterstützung notwendig sein kann.
In diesem Gebäudeteil gibt es keine Toiletten. Die nächsten Toiletten befinden sich im BT1 (Hauptgebäude), das mit dem Fahrstuhl und teilweise elektrischen Türen erreichbar ist. Im BT1 befinden sich binär getrennte Toiletten, welche rollstuhlgerecht erreicht werden können. Das behindertengerechte WC befindet sich im Erdgeschoss. Das WC ist ausgestattet mit einer Toilette und einer Dusche. Zugänglich ist das WC mit dem Euro-Behinderten-WC-Schlüssel, der auch beim Hausmeister dieses Gebäudes zu entleihen ist. Die nächsten Toiletten für alle Geschlechter befinden sich im Untergeschoss im BT2 und ist ebenfalls mit Fahrstuhl zu erreichen. Der Zugang zu diesen Toiletten ist während der regulären Öffnungszeiten gewährleistet.
Bildcredits: Victoria Tomaschko, ifa-Galerie Berlin, 2024