Gastvortrag von Simon Harder: Trans*formationen in der Kunst/Pädagogik
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Der Beitrag nähert sich einem trans*formativen Ansatz von Kunst/Pädagogik. Dabei fragt er danach, wie hegemoniale Zwei-Geschlechtlichkeit in ihrer Verwobenheit mit postkolonialen Logiken herausgefordert werden kann. Dem nähert sich der Beitrag einerseits auf der Basis von Kollaborationen wie Love Trans*formations (2019) und andererseits durch Einblicke in das transdisziplinäre, machtkritische, praxis- und kunstbasierte Forschungsprojekt Trans*formations & Art Education. Un*Sichtbarkeiten verhandeln (2020). Letzteres nahm seinen Anfang im Kontext Schule, knüpft aus queer-feministischer Perspektive an «queer» als politischen Begriff an und fragt: Wie kann Kunstvermittlung als Verhandlungsraum von Un*Sichtbarkeiten angelegt werden? Un*Sichtbarkeit versteht das Projekt Trans*formations & Art Education als eine abstrakte genauso wie politische, umkämpfte und ambivalente Kategorie, die in die Herstellung gesellschaftlicher Macht- und Ungleichheitsverhältnisse involviert ist. Und sie ist ein zentraler, allerdings selten politisch verstandener Bezugspunkt von Kunstpädagogik als komplexes, multidimensionales, kontextspezifisches Schnittstellengeschehen. Da dieses, aber auch Macht- und Diskriminierungskritik intersektionale und transdisziplinäre Bezugnahmen erfordern, schlägt das mehrteilige Projekt vor, Praxis und Theorie als einander herausfordernde, konstitutive Bereiche zu begreifen und in Beziehung zu setzen. Entsprechend verbindet es theoretische, edukative, künstlerische und aktivistische Denkzusammenhänge und Praxen.
Entsprechend dieses Zusammenspiels von Theorie und Praxis, wird der Beitrag für die Ringvorlesung neben inhaltlichen Inputs auch partizipative Elemente enthalten.
Simon Noa Harder lebt in Bremen/Zürich und arbeitet als Kunst/Pädagog*in, Antidiskriminierungs-Teamer*in, Kulturwissenschaftler*in und Kulturschaffende*r. Si*er lehrt an verschiedenen (Kunst)Hochschulen und Universitäten in den Bereichen Trans*Studies, machtkritische Kunst/Pädagogik und deren Vermittlung, künstlerische und kunstbasierte Forschung. 2020 promoviere si*er sich mit einer transdisziplinären, mehrteiligen, kunst- und praxisbasierten Arbeit an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Von 2012-2019 war si*er wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in am Institute for Cultural Studies und freie*r Mitarbeiter*in am Institute for Art Education an der Zürcher Hochschule der Künste in Forschungsprojekten des Schweizerischen Nationalfonds. Von 2008-2017 arbeitete si*er als Kunstpädagog*in an verschiedenen Schulen.
Bedingt durch die Corona-Pandemie finden die Vortragsveranstaltungen im Wintersemester 2020/21 online via zoom statt. Die Zugangsdaten erhalten Sie rechtzeitig über den ILIAS-Kurs. Gäste sind herzlich willkommen und erhalten den Link zur Vorlesung nach Anmeldung bei Lisa Steck (lsteck1@uni-koeln.de).
Bildcredits: Fotografie aus der Veranstaltung „Love Trans*formations“, Les Complices* 2019, Fotografie: Kollektive Autor*innenschaft