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Gastvortrag von Havin Al-Sindy und Eva Busch: Erbschaft in der Bewerbungsmappe?

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Wer kann sich das mit dem Kunststudium eigentlich leisten – nicht nur finanziell, sondern auch gedanklich und konzeptionell? Wie hängt das mit dem System Klassismus zusammen und welche Rolle spielt die Aussicht auf ein anstehendes, absicherndes Erbe bei dieser Entscheidung? Erbschaft, so wie sie heute gesetzlich geregelt wird, ist einer der wichtigsten Faktoren für die Aufrecherhaltung sozialer Ungleichheit in Deutschland. Gleichzeitig scheint das Thema schier unbesprechbar – eine emotional aufgeladene, vermeintliche Privatsache, ein Tabuthema, im besten Fall ein Konfliktfeld. Wie wärs, wenn anders darüber gesprochen würde, als eine der Grundlagen für das, was wir da machen, in künstlerischen Fächern an der Universität? Denn Schweigen fördert den Machterhalt, so viel ist klar.

 

Eva Busch ist freie Kuratorin und Kulturarbeiterin aus Bochum. Sie interessiert sich in ihren Projekten für machtkritische Erinnerungsarbeit, Differenz und Möglichkeiten des Gemeinsamen. Neben temporären Zusammenarbeiten mit Institutionen wie der Akademie der Künste der Welt/Köln, oder der Kunstsammlung NRW, ist sie mit ihrer Praxis vor allem im atelier automatique (Bochum) verortet. Hier realisierte sie in den vergangenen Jahren in verschiedenen Konstallationen zahlreiche Projekte, darunter Begegnungsräume, Archivausstellungen, Vortragsreihen, Schaufensterausstellungen, und Nachbarschaftsgespräche. Darüber hinaus ist sie als Teil des Vorstands in die alltägliche Organisation eingebunden.

Havin Al-Sindy arbeitet in Stuttgart, Düsseldorf und Kurdistan. Geboren und aufgewachsen ist sie im kurdischen Autonomiegebiet im Irak. Sie studierte zunächst Kunst, Biologie und Chemie an der Universität Duisburg-Essen und schloss 2019 das Meisterschüler*innen-Studium in der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ab. Anschließend besuchte sie die Klasse von Gregor Schneider an der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre Arbeiten sind im Feld der Konzeptkunst und der Malerei anzusiedeln. In ihrem Schaffen beschäftigt sie sich aus unterschiedlichen künstlerischen und wissenschaftlichen Blickwinkeln mit Fragen der Erinnerung und ihrer Rekonstruktion, mit Verortung und Entortung. Sie konfrontiert die Betrachtenden mit eigenen Erwartungshaltungen und tatsächlicher Erfahrung. Die Begegnung mit ihrem Werk soll die Grenzen der Vergangenheit und Gegenwart aufheben. Havin Al-Sindy war bereits als Lehrbeauftragte an der Kunstakademie Münster und der Universität Kassel tätig und hält immer wieder Vorträge und Vorlesungen. Zudem war sie an zahlreichen kuratorische Projekten in Zusammenarbeit mit Kunsträumen und in Schulen beteiligt.

 

Der Vortrag findet in Form einer Videokonferenz über Zoom statt. Gäste sind herzlich willkommen und erhalten den Link zur Zoom-Veranstaltung bei Tabea Alonso (talonso1@uni-koeln.de).

 

Bildcredits: Eva Busch

Veranstaltungsort

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Veranstalter

Institut für Kunst & Kunsttheorie
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