Gastvortrag von Havin Al-Sindy und Eva Busch: Erbschaft in der Bewerbungsmappe?
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Wer kann sich das mit dem Kunststudium eigentlich leisten – nicht nur finanziell, sondern auch gedanklich und konzeptionell? Wie hängt das mit dem System Klassismus zusammen und welche Rolle spielt die Aussicht auf ein anstehendes, absicherndes Erbe bei dieser Entscheidung? Erbschaft, so wie sie heute gesetzlich geregelt wird, ist einer der wichtigsten Faktoren für die Aufrecherhaltung sozialer Ungleichheit in Deutschland. Gleichzeitig scheint das Thema schier unbesprechbar – eine emotional aufgeladene, vermeintliche Privatsache, ein Tabuthema, im besten Fall ein Konfliktfeld. Wie wärs, wenn anders darüber gesprochen würde, als eine der Grundlagen für das, was wir da machen, in künstlerischen Fächern an der Universität? Denn Schweigen fördert den Machterhalt, so viel ist klar.
Eva Busch ist freie Kuratorin und Kulturarbeiterin aus Bochum. Sie interessiert sich in ihren Projekten für machtkritische Erinnerungsarbeit, Differenz und Möglichkeiten des Gemeinsamen. Neben temporären Zusammenarbeiten mit Institutionen wie der Akademie der Künste der Welt/Köln, oder der Kunstsammlung NRW, ist sie mit ihrer Praxis vor allem im atelier automatique (Bochum) verortet. Hier realisierte sie in den vergangenen Jahren in verschiedenen Konstallationen zahlreiche Projekte, darunter Begegnungsräume, Archivausstellungen, Vortragsreihen, Schaufensterausstellungen, und Nachbarschaftsgespräche. Darüber hinaus ist sie als Teil des Vorstands in die alltägliche Organisation eingebunden.
Der Vortrag findet in Form einer Videokonferenz über Zoom statt. Gäste sind herzlich willkommen und erhalten den Link zur Zoom-Veranstaltung bei Tabea Alonso (talonso1@uni-koeln.de).
Bildcredits: Eva Busch