Nanna Lüth (Berlin): Kritische Hoffnung vermitteln, soziale Ordnungen hinterfragen: Künstlerische Bildung in der Klimakrise, ein Anfang
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Empirische Studien zeigen, dass Sorge die häufigste Emotion ist, mit der Kinder und Jugendliche auf die Präsenz von Klimafragen reagieren. Angst und Sorge sind jedoch häufig Voraussetzung für die Beschäftigung mit ökologischen Problemen. Auf diesem Perspektivwechsel gegenüber sogenannten negativen Emotionen basiert die Forderung der Psychologin Maria Ojala nach einer Förderung kritischer Hoffnung angesichts der globalen, zugleich geografisch ungleich verteilten Lasten und Herausforderungen der Klimakrise.
Im Unterschied zu anderen „schwierigen Themen“ (vgl. Erni 2011), existiert in Bezug auf die Klimakrise im Kontext Kunstpädagogik inzwischen ein Einverständnis, dass es notwendig ist, sich diesem Problem zuzuwenden. Ohne das Maß der Bedrohung von Zukunftsperspektiven und planetare Belastungsgrenzen schönreden zu wollen, stellt sich dennoch die Frage, ob ein solcher Turn der Aufmerksamkeit nicht stärker mit anderen gesellschaftlichen wie schulischen Krisen zusammengedacht werden muss. Denn ohne das Interesse dafür, dass die Abwehr verordneter künstlerischer Klimabildung durch Schüler*innen auch mit sozialen Ordnungen zusammenhängt, kann der Wirkung dieser Ordnungen nicht viel entgegengesetzt werden.
Im Rahmen der Begleitforschung zum Projekt des HKW Berlin „Schools of Sustainability. Handlungsmacht statt Ohnmacht“ (2023–24), das eine emotionale Bildung für Nachhaltige Entwicklung in den Blick nahm, waren Lehramtsstudierende der UdK Berlin beteiligt. Gemeinsam führten wir teilnehmende Beobachtungen von Kunstprojekten an drei Schulen durch und realisierten Fortbildungen für Lehrer*innen. In diesem Vortrag werden Ansätze, Ergebnisse und weiterführende Fragen aus dem künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprozess vorgestellt.
Nanna Lüth, Prof. Dr. phil., arbeitet und forscht in den Bereichen Kunst, Kunstpädagogik und Medienbildung. Sie engagiert sich für eine differenzreflexive künstlerisch-edukative Praxis. Nach vielfältigen Erfahrungen in Programmgestaltung und Forschung in der Kunstvermittlung war sie von 2013 bis 2021 Juniorprofessorin für Kunstdidaktik und Geschlechterforschung, Universität der Künste Berlin. Von 2018 bis 2020 Vertretung der Professur für Kunstdidaktik/-pädagogik, Universität Duisburg-Essen. Zusammen mit Dr. Sabine Sutter erhielt sie dort 2020 den Diversity Preis Lehre. Arbeitsschwerpunkte sind die Öffnung und Diversifizierung von Bildungsinstitutionen, kunst- und theoriebasierte Methodenentwicklung sowie aktuell Sichtbarkeits- und Humorpolitiken in der künstlerischen Bildung.
Die Veranstaltung ist öffentlich, alle Studierenden, Lehrenden, Mitarbeitenden, externen Interessierten etc. sind herzlich eingeladen. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie in Ilias. (Externe Interessierte melden sich bitte per mail bei Merle Schmidt: mschm263@uni-koeln.de )
Das Semesterprogramm der Ringvorlesung Kunstpädagogische Positionen findet sich hier.
Hinweise zur Barrierefreiheit:
Die Veranstaltung findet in der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, Gebäude 216, in der Gronewaldstr. 2 statt. Die Eingänge liegen zur Herbert-Lewin-Str. Das gesamte Gebäude ist ebenerdig gelegen und weitere Etagen sind mit Aufzügen erreichbar. Die Eingänge sind für die meisten Rollstühle, Kinderwagen und Gehhilfen breit genug. Die Türen können elektronisch geöffnet werden.
Die Veranstaltungsräume THEATER, MBR und LAB befinden sich im 2. Obergeschoss des BT2 (Bauteil 2), das am besten über den nördlichen Eingang an der Ostseite in Richtung des Kanals zu erreichen ist. Ein Aufzug ist vorhanden, allerdings müssen Zwischentüren durchquert werden, welche nur teilweise elektrisch zu öffnen sind, sodass zusätzliche Unterstützung notwendig sein kann.
In diesem Gebäudeteil gibt es keine Toiletten. Die nächsten Toiletten befinden sich im BT1 (Hauptgebäude), das mit dem Fahrstuhl und teilweise elektrischen Türen erreichbar ist. Im BT1 befinden sich binär getrennte Toiletten, welche rollstuhlgerecht erreicht werden können. Das behindertengerechte WC befindet sich im Erdgeschoss. Das WC ist ausgestattet mit einer Toilette und einer Dusche. Zugänglich ist das WC mit dem Euro-Behinderten-WC-Schlüssel, der auch beim Hausmeister dieses Gebäudes zu entleihen ist. Die nächsten Toiletten für alle Geschlechter befinden sich im Untergeschoss im BT2 und ist ebenfalls mit Fahrstuhl zu erreichen. Der Zugang zu diesen Toiletten ist während der regulären Öffnungszeiten gewährleistet.
Bildcredits: udkberlin, https://www.udk-berlin.de/person/nanna-lueth/