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Barrierefreiheit ist mehr als die Rampe: Chancengleichheit in Kunst und Kultur für Menschen mit Behinderung

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Kunst und Kultur sollen für alle zugänglich sein und künstlerische Arbeitsweisen sollen in inklusiven Prozessen eine zentrale Rolle spielen. Doch wie wird aus diesem Anspruch Realität und was umfasst Barrierefreiheit jenseits der obligatorischen Rollstuhlrampe? Wie muss Kunst und Kultur gestaltet werden, dass sie für alle Menschen praktisch zugänglich und anwendbar ist? Was ist Ableismus und warum ist er allgegenwärtig? Wieso ist Barrierefreiheit ein „must have“ und kein „nice to have“? Und warum hat die UN-Monitoring Stelle eigentlich Deutschland zum dritten Mal in Folge ein beschämend miserables Zeugnis in der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention bescheinigt? Eigenartig, knapp 20% der Menschen in Deutschland haben eine Behinderung und wie viele Studierende mit Behinderung begegnest Du in Deinen Seminaren?

Neben theoretischen Grundlagen und Rahmenbedingen für die Gesellschaftsaufgabe und – vision Inklusion wird dieser Input eine Sensibilisierung der Veranstaltungsteilnehmer*innen erwirken und ein Schlaglicht aus der Praxis auf Barrierefreiheit als Querschnittsaufgabe in der Organisationsstruktur einer Kulturinstitution betrachten.

 

Nils Rottgardt studierte Kulturarbeit (FH Potsdam), angewandte Theaterwissenschaften (JLU Gießen) und ist gelernter Heilerziehungspfleger. Durch eine chronische Erkrankung gilt er als Mensch mit Behinderung. Er entwirft und realisiert freiberuflich als Kurator, Künstler und Produzent spartenübergreifende Kunst- und Kulturprojekte. Seit 2015 fokussiert er die Schnittstelle von Inklusion und Kultur.

Projekte im Kontext von Inklusion und Kultur (Auswahl):

  • Seit 2023 künstlerische Leitung & strategische Projektentwicklung Un-Label un-label.eu
  • 2022 Konzept, Realisation & Kuration Arts Impact – Videogalerie für inklusive Kultur artsimpact.eu
  • Seit 2020 „RoboLAB – Labor für inklusive Kunst & Kultur“ – inklusives, spartenübergreifendes Produktionsfestival in Odonien, Köln, robolab.online www.odonien.de
  • 2019 „Re:construction“-performativ bespielte Multimediainstallation; Konzept & Regie mit Nikolas Jürgens im Rahmen des EU Creative Europe Forschungsprojekts „ImPArt“ zum Thema „Aesthetics of Access“, Premiere National Opera Athen, https://un-label.eu/project/reconstruction/
  • 2014-16 „Die Götter müssen Klempner sein“-inklusives Filmprojekt; Konzept & Produzent goetter-film.de

 

Über Un-Label:

www.un-label.eu

Die interdisziplinäre, mixed-abled Performing Arts Company Un-Label steht für künstlerische Innovation und Vielfalt. Ihr gehören Kulturschaffende aus ganz Europa an. Un-Label will zeigen, dass jede:r Mensch Zugang zu Kultur haben kann und sollte, dass Inklusion und Barrierefreiheit realisierbar sind. In der Kultur und damit auch in allen anderen Lebensbereichen. Un-Label nutzt Kultur also als mächtigen Hebel, um die öffentliche Wahrnehmung zu verändern und etablierte Normen und Standards in Bezug auf Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft zu verschieben.

Die Arbeit stützt sich auf drei strategische Säulen:

  1. Un-Label realisiert Produktionen, Workshops, internationale Symposien und Residencies. So werden experimentelle Räume geboten, in denen Kultureinrichtungen und Kulturschaffende mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen, wie Inklusion funktioniert. Die Produktionen werden auf renommierten Festivals oder in Kultureinrichtungen in ganz Europa präsentiert.
  2. Un-Label verbindet beteiligte Künstler:innen und Kulturakteure mit einem starken Netzwerk von First Movern, die zu Multiplikator:innen im Kultursektor werden und unterstützt durch Beratung andere Kultureinrichtungen sowie politische Akteure bei ihrem Prozess und ihrer Lernreise zu mehr Vielfalt und Inklusion.
  3. Un-Label arbeitet außerdem mit politischen Entscheidungsträgern auf lokaler, regionaler und europäischer Ebene zusammen, um die derzeitigen Förderstrukturen im Kultursektor zu verändern und anzupassen.

 

Die Veranstaltung ist öffentlich und findet im Theaterraum R2.212 statt. Parallel gibt es einen Online-Stream via Zoom. Alle Studierenden, Lehrenden, Mitarbeitenden, externe Interessierte etc. sind herzlich eingeladen. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie im Ilias Ordner Kunstpädagogische Positionen (Externe Interessierte melden sich bitte per Mail bei Nabi Wenke: nwenke@smail.uni-koeln.de.

 

Fotocredits: Michael Bause

Details

Datum:
8. November 2023
Zeit:
16:00 - 17:30
Format:

Veranstaltungsort

THEATER (Raum 2.212)
Gronewaldstr. 2
Köln, 50931 Deutschland
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Webseite:
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Veranstalter

Institut für Kunst & Kunsttheorie
Webseite:
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