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Vortrag von Veronika Phung: Inklusion und/oder Exklusion in Peer-Adressierungen? Eine videographische Studie zu inklusionsorientierten Gruppenmusiziersituationen

Wann finden Situationen von Einschluss bzw. ‚Inklusion‘ in Musizierphasen während der Gruppenarbeit statt und wann werden Ausschlusssituationen sichtbar? Welche ‚Gruppenmusiziersituationen‘ begünstigen solche Ein-und Ausschlusssituationen? Welche Folgerungen können daraus für die Praxis gezogen werden?

 

Der Vortrag möchte anhand einer Fallanalyse die Relevanz von Adressierungspraktiken in Gruppenmusizierphasen aufzeigen. Zunächst wird das zugrundeliegende Forschungsdesign der videographischen Studie (Tuma et al., 2013) vorgestellt. Zur Veranschaulichung wird beispielhaft ein Peer-Interaktion unter den Schüler:innen adressierungsanalytisch rekonstruiert (Kuhlmann, 2023; Rabenstein, 2018). Im Vollzug der (musizierenden) Interaktion werden Individuen zu spezifischen Mitschüler:innen-Subjekten gemacht (Butler, 2001). Die Analyse ermöglicht ein Verständnis von inkludierenden und exkludierenden Situationen (Budde & Hummrich, 2013) in Gruppenmusizierprozessen und gibt Einblicke in Machtmechanismen. Abschließend werden mögliche Implikationen der Ergebnisse der Studie für eine inklusionsorientierte Unterrichtspraxis diskutiert.

 

Veronika Phung ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department Kunst und Musik der Universität zu Köln. Sie promoviert zu inklusionsorientierten Gruppenmusizierprozessen mit dem forschungsmethodischen Zugang der Adressierungsanalyse. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Anerkennungs- und Subjektivierungsprozesse im inklusionsorientierten Musikunterricht, inklusionsorientierte Musiklehrer:innenbildung und qualitative Unterrichtsforschung.

 

Literatur

 

Budde, J., & Hummrich, M. (2013). Reflexive Inklusion. Zeitschrift Für Inklusion, 7(4). https://www.researchgate.net/publication/265592625

Butler, J. (2001). Psyche der Macht – Das Subjekt der Unterwerfung (1st ed.). Suhrkamp. https://doi.org/3518117440

Kuhlmann, N. (2023). Adressierungsanalyse als Zugang zur Subjektivierungsforschung – Methodologisch-methodische Weiterentwicklungen und Werkstattbericht. In N. Ricken, N. Rose, A. Otzen, & N. Kuhlmann (Eds.), Die Sprachlichkeit der Anerkennung. Subjektivierungstheoretische Perspektiven auf eine Form des Pädagogischen (pp. 69–112). Beltz Juventa.

Rabenstein, K. (2018). Wie schaffen Dinge Unterschiede? Methodologische Überlegungen zur Materialität von Subjektivationsprozessen im Unterricht. In A. Tervooren & R. Kreitz (Eds.), Dinge und Raum in der qualitativen Bildungs- und Biographieforschung (pp. 15–36). Verlag Barbara Budrich. https://www.jstor.org/stable/10.2307/j.ctv8xnfwg

Tuma, R., Schnettler, B., & Knoblauch, H. (2013). Videographie : Einführung in die interpretative Videoanalyse sozialer Situationen. Springer VS. http://d-nb.info/101817530X/04

Bildcredits: KI-generiert

Veranstaltungsort

THEATER (Raum 2.212)
Gronewaldstr. 2
Köln, 50931 Deutschland
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Webseite:
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Veranstalter

Department Kunst und Musik