Workshop mit Natalie Bayer: Kuratieren als antirassistische Praxis im machtungleichen Raum
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Verschiedene Ideen und Ansätze zur Demokratisierung des Kunst- und Kulturbetriebs wurden und werden seit rund fünf Jahrzehnten von unterschiedlichen kritischen Stimmen formuliert; es gibt einen generellen Konsens über Antidiskriminierung. Und trotzdem ist Rassismus noch immer Bestandteil gesellschaftlicher Institutionen, wie dem Museum und dem Ausstellungsbereich. Im Workshop „Kuratieren als antirassistische Praxis“ von Natalie Bayer erarbeiten alle Teilnehmenden zusammen, wie eine nicht nur rassismuskritische sondern antirassistische Museologie hinsichtlich der Wissensproduktion und Bildpolitiken, der Organisation von Projekten, der sozialen Konstellationen sowie der institutionellen Grundverfasstheit gestaltet sein kann.
Natalie Bayer ist seit 2018 Leiterin des Friedrichshain-Kreuzberg Museums in Berlin. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Münchner Stadtmuseum. Als freie Kuratorin war sie bei Ausstellungsprojekten wie u.a. „Crossing Munich. Orte, Bilder und Debatten der Migration“ (2009, München), „Movements of Migration. Neue Perspektiven auf Migration in Göttingen“ (2013, Göttingen) und mit eigenen Veranstaltungsreihen aktiv. Sie ist Mitglied von „kritnet – Netzwerk für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung“ und in Beiräten und Jurys tätig. Studium der Ethnologie, Kunstgeschichte und Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Dissertation zum Thema „Migration on Display. Eine wissensanthropologische Studie zum kulturpolitischen Migrationsdiskurs im Museum“ (Georg-August-Universität Göttingen). Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte: Stadt, Geschichtspolitiken, Rassismus und Migrationsgeschichte.
Anmeldung bis zum 11.6.18 unter nschroer[at]uni-koeln.de
Lektüre:
Bayer, Natalie/ Terkessidis, Mark (2017): Über das Reparieren hinaus. Eine antirassistische Praxeologie des Kuratierens. In: Bayer, Natalie/ Kazeem-Kamiński, Belinda/ Sternfeld, Nora (Hg.): Kuratieren als antirassistische Praxis, Berlin, S. 53 – 72.
Bayer, Natalie (2018): Transversale After-Effects. Skizzen über den Migrationsdiskurs im Museum. In: Dass, Christoph/ Ulz, Melanie(Hg.): Migration ein Bild geben. Visuelle Aushandlungen von Diversität, Wiesbaden, S. 53 – 73.
Die Texte zur Vorbereitung der Sitzung sind im ILIAS-Ordner, Methods of Curating, Sitzung 14.6., unter dem Passwort „methods2018“ hinterlegt: hier
IM ANSCHLUSS:
Kuratieren als antirassistische Praxis. Buchvorstellung mit Natalie Bayer und Aurora Rodonò
14.6.2018, 19.00 Uhr // Akademie der Künste der Welt, Academy Space
Der Sammelband „Kuratieren als antirassistische Praxis“ (Hg. Natalie Bayer / Belinda Kazeem-Kamiński / Nora Sternfeld, Berlin/ Boston 2017)reflektiert Museen und Ausstellungen aus der Perspektive der postkolonialen Museologie sowie der kritischen Migrations- und Grenzregimeforschung. Dabei geht er über die kritische Analyse hinaus und versammelt Strategien und Handlungsformen, die das Kuratieren als antirassistische Praxis denkbar machen.
Natalie Bayer, Mitherausgeberin des Sammelbandes, diskutiert mit Aurora Rodonò über Handlungsmacht an den Schnittstellen zwischen sozialen Kampffeldern und kuratorischer Praxis. DieVeranstaltung findet im Rahmen des Seminars „Methods of Curating: Über Strategien, Ästhetiken und Effekte kuratorischer Handlungsweisen“ in Kooperation mit der Akademie der Künste der Welt statt.
Aurora Rodonò ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst und Kunsttheorie der Universität zu Köln und freie Kulturschaffende/Filmdramaturgin. Von 2012 bis 2014 war sie Projektreferentin bei der Akademie der Künste der Welt; 2003 bis 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Forschungs- und Ausstellungsprojekt »Projekt Migration« (Köln 2005). Im Mai 2017 war sie an der Durchführung des Tribunals »NSU-Komplex auflösen« (Schauspiel Köln) beteiligt.