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Pending Constellations. Erweiterter Materialbegriff in zeitgenössischer Kunst / Expanded Concept of Material in Contemporary Art

Symposium + Artist Workshop
10. – 11. Januar 2025

mit
  • Kathrin Bentele
  • Sabeth Buchmann
  • Rachel Haidu
  • Olga Holzschuh
  • Charlotte Matter
  • Sung Tieu
  • Vivien Trommer
  • Yolande Zola Zoli van der Heide

Artist Workshop mit
Nora Schultz

 

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Das Symposium „Pending Constellations“ widmet sich Konzeptionen und Neubewertungen des Materialbegriffs in der zeitgenössischen Kunst. Im Zentrum stehen künstlerische Ansätze, die durch gezielten Einsatz von Raum und Struktur – beispielsweise durch die Erprobung alternativer Wege von Wahrnehmung, Betrachtung und Organisation von Raum – körperliche und soziale Differenz begreifbar machen. Damit stehen diese künstlerischen Praktiken in einer Tradition emanzipatorischer Raum- und Körperpolitiken, die sich seit den 1960er Jahren der Hegemonie einer universalisierten Subjektposition widersetzen.
Begrifflichkeiten von Material und Materialität verweisen auf eine Vielzahl kunsttheoretischer, kulturwissenschaftlicher und philosophischer Perspektiven: Im Schatten des
„material turn“ – neomarxistischer Revisionen in der Tradition des historischen Materialismus – waren es zuletzt vor allem der spekulative Realismus und das Bemühen um eine Dezentralisierung des Subjekts, die einer neue Hinwendung zu materiellen Kulturen aufzeigen.
Jenseits dieser Bestimmungsversuche konzentriert sich das Symposium auf das spezifische Wissen und die formale und affektive Wirkmacht von Material im Raum. Ein solcher erweiterter Materialbegriff vermag Situiertheit, Differenzerfahrung und Verkörperung aus intersektionaler Perspektive und vor dem Hintergrund einer andauernden Rekonfiguration von Materialität im post-digitalen Alltag auf neue Weise zu verstehen. Temporalität, Fragilität, Performanz und Kontextabhängigkeit lassen sich so als materielle Qualitäten künstlerischer Arbeiten verhandeln. Denn vor allem sie problematisieren hegemoniale Strukturen, seien diese architektonisch, historisch, institutionell oder sozial.

Organisiert von Mirjam Thomann (Universität zu Köln) und Christopher Weickenmeier (Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg)

 

Die Konferenz und der Workshop finden in englischer und deutscher Sprache statt.

Das Symposium ist öffentlich, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Plätze für den Workshop sind begrenzt, bitte melden Sie sich bis zum 6. Januar 2025 unter kunst-praxis@uni-koeln.de an.

 

Barrierefreiheit

Die Studios des Departments Kunst und Musik der Universität zu Köln sind durch Automatiktüren an beiden Haupteingängen des Gebäudes für Rollstuhlfahrende voll
zugänglich. Das zweite Obergeschoss kann über einen rollstuhltauglichen Aufzug erreicht werden. Das Erdgeschoss verfügt über rollstuhltaugliche Toiletten, genderneutrale
Toiletten befinden sich im Tiefgeschoss. Sollten Sie weitere Fragen zur Barrierefreiheit haben, wenden Sie sich bitte gerne unter der folgenden Email-Adresse an uns:
kunst-praxis@uni-koeln.de


Ablauf

Freitag, 10. Januar 2025

Theater (Raum 2.212, Department Kunst und Musik, Gronewaldstr. 2)

10:30 Begrüßung

11:00 –11:30 Einführung von Mirjam Thomann

11:30 – 12:30 Yolande Zola Zoli van der Heide: That Time When We Were Not There
Vortrag mit einer Response von Kathrin Bentele
Das Ausstellungsprojekt That Time When We Were Not There (Arbeitstitel) zielt darauf ab, den Akt der Zeiterzählung in modernen Kunstmuseen vielfältiger zu entwerfen. Er soll erweitert, aufgebrochen und von jenen normativen, linearen Zeiterzählungen distanziert werden, die üblicherweise westliche Kunstgeschichtsnarrationen plagen. In ihrem Vortrag geht Yolande Zola Zoli van der Heide genauer auf die Ausstellung That Time When We Were Not There im Van Abbemuseum ein, die nach vier verschiedenen Forschungsrichtungen zum Thema Zeit organisiert ist. Der regenerative Ansatz beschäftigt sich mit Todes- und Lebenszyklen materieller Objekte und immaterieller Systeme; der historische Ansatz führt scheinbar entlegene Geografien zusammen, um sie zu hinterfragen; der öffentliche Ansatz nimmt die Kunst jenseits der Öffnungszeiten des Museums in den Blick; der kosmische Ansatz geht auf planetarische Zeitvorstellungen ein und bedient sich des Universellen, um über das Lokale sprechen zu können.

12:30 – 13:30 Mittagspause

13:30 – 14:30 Infrastrukturen von/in künstlerischem Material
Gespräch zwischen Sabeth Buchmann und Sung Tieu
Im Zentrum des Dialogs zwischen Sung Tieu und Sabeth Buchmann stehen die in Tieus installativen Skulpturen verbundenen Praktiken postminimalistischer Institutionsanalyse und neomaterialistischer Infrastrukturkritik. Ein 1967 von dem US-amerikanischen Künstler Robert Morris formuliertes Statement zur „kulturellen Infrastruktur des Gestaltens“ drängt dabei die Frage nach der ambivalenten Rolle der Postavantgarde und ihrer Komplizenschaft mit Logiken des ökonomischen Wachstums, der Ausbeutung von Bodenschätzen und ökologischer Zerstörung auf – Fragen, die Tieus kürzlich im Museum der Gegenwartskunst Siegen gezeigte Ausstellung Ohne Offenlegung etwa in Bezug auf Frackingverfahren adressiert hat.

14:30 – 15:30 Charlotte Matter: Bodily Encounters with Plastic Matter
Vortrag mit einer Response von Olga Holzschuh
Am Beispiel der Arbeiten von Park McArthur und ihrer Arbeitsmaterialien wie Polymerpulver, Polyurethanschaum und Einwegplastik wird in diesem Vortrag untersucht, in welchen Beziehungen synthetische Materialien mit dem Körper stehen und in welchen körperlichen Begegnungen sie sich verwirklichen. Mit einem Rückblick auf frühere Arbeiten von Alina Szapocznikow aus den 1960er und 1970er Jahren wird außerdem untersucht, wie Fragen nach Gesundheit oder Schädlichkeit von Kunststoffen miteinander verknüpft werden und wie die Arbeiten beider Künstlerinnen Fragen nach Wohlbefinden und Begehren zuspitzen.

15:30 – 16:30 Kaffeepause

16:30 – 18:00 Rachel Haidu: Transition Art
Keynote Lecture mit einer Response von Vivien Trommer
Rachel Haidus Vortrag befasst sich mit zwei Vorstellungen von materieller Praxis im Zusammenhang dessen, was Donna Haraway als „techno-pornografischen Blick“ bezeichnet hat. Die erste ist Teil von Constantina Zavitsanos’ Begriffsfeld der Übertragung und Beugung, die durch Klang- und Farbwellen entsteht, die zweite bezieht sich auf Iva Lulashis malerische Unterscheidung zwischen „kapitalistischer Pornografie“ und „sozialistischer Erotik”. Auf der Grundlage ihrer Analyse der Unterschiede und Gemeinsamkeiten
zwischen diesen Techniken schlägt Haidu ein Modell des Transitiven vor, das als Reaktion auf Niedergang und Verformung liberal-demokratischer Ideale entsteht.

 

Samstag, 11. Januar 2025

PRAXIS 2 (Raum 0.119, Department Kunst und Musik, Gronewaldstr. 2)

10:00 Begrüßung

10:30 – 12:30 Zum Goldenen Schlüssel
Künstler*innen Workshop mit Nora Schultz
Ausgehend von dem Grimm‘schen Märchen Der Goldene Schlüssel und unterschiedlichen Beispielen aus der künstlerischen Produktion werden wir in diesem Workshop die materielle, historische, konzeptuelle Dichte konkreter Objekte ebenso als Material begreifen wie Zeit, Dauer, Narration und Sound. Zu den Werkzeugen und Methoden, mit denen diese erweiterten Materialien in einer nicht-linearen Struktur (Konstellation) bearbeitet werden können, gehören etwa Transkription, Projektion und Re-enactment. In diesen Prozessen können Werkzeug und Werk ihre Rollen tauschen, und Installation kann als ein Akt eigener Positionierung verstanden werden.

12:30 – 13:30 Mittagspause

13:30 – 15:30 Fortsetzung des Workshops

15:30 – 16:30 Abschlusstreffen zu Symposium und Workshop

 

Teilnehmer*innen

Kathrin Bentele ist seit 2021 Direktorin des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf. Dort kuratierte sie Ausstellungen u. a. mit Monica Majoli, Behrang
Karimi, Fiona Connor, Jessica Vaughn, Angharad Williams, Matthias Groebel und Yuki Kimura. Zuvor arbeitete sie u. a. am KW Institute for Contemporary Art in Berlin, beim
Artists Space in New York, am Kunsthaus Glarus und bei dem Kunstbuchverlag JRP Ringier. Ihre Texte erschienen bei Artforum, Texte zur Kunst und Mousse Magazine. Sie hielt Vorträge und übernahm Lehraufträge an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), der Kunstakademie Düsseldorf und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Sabeth Buchmann ist Professorin für Kunstgeschichte der Moderne und Nachmoderne an der Akademie der bildenden Künste, Wien. Sie ist im Vorstand der European Kunsthalle und des documenta Instituts, Mitherausgeberin der Buchreihe PoLyPen. Zur Kritik der Kunstkritik sowie Beiratsmitglied der Zeitschrift Texte zur Kunst. Letzte Veröffentlichungen: Kunst als Infrastruktur (2023), sowie als Mitherausgeberin: Broken Relations. Infrastructure, Aesthetic, and Critique (2022).

Rachel Haidu ist Professorin für Kunstgeschichte und Visual and Cultural Studies an der University of Rochester und Autorin von The Absence of Work: Marcel Broodthaers, 1964–1976 (2010) und Each One Another: The Self in Contemporary Art (2023), sowie zahlreicher Aufsätze zu modernen und zeitgenössischen Künstler:innen. Mit Hannah Feldman ist sie Mitherausgeberin des Bandes Touching Paper: Writing Towards Art, Love, and the Weather (in Vorbereitung).

Olga Holzschuh lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Köln. In ihrer Arbeit greifen Fotografie, Skulptur und Performance eng ineinander. Mit ephemeren Mitteln und veränderlichen Materialien untersucht sie Fragen von Instabilität, Spur, Index sowie Identität und körperlicher Präsenz. Holzschuhs Arbeiten wurden u.a. in der Kunsthalle Münster, der Temporary Gallery in Köln, der Ballon Rouge Galerie in Brüssel, im EIGEN+ART LAB in Berlin und im Raum Koenig2 der Christine König Galerie in Wien gezeigt. Holzschuh unterrichtet am Department Kunst und Musik der Universität zu Köln.

Charlotte Matter ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Neuzeit der Universität Zürich und koordiniert dort den spezialisierten Masterstudiengang „Kunstgeschichte im globalen Kontext“. Sie ist Mitbegründerin der Forschungsinitiative „Rethinking Art History through Disability“ und Mitherausgeberin des Sculpture Journal bei der Liverpool University Press.

Sung Tieu ist eine in Berlin lebende Künstlerin, zu deren multidisziplinärer Praxis Skulptur, Zeichnung, Text, Sound und Video zählen. Durch ihre Verknüpfung von vertiefter Recherche mit autobiografischen Elementen erforscht Tieu die physischen und psychischen Auswirkungen institutioneller Strukturen. Jüngste Ausstellungen ihrer Arbeiten waren Made in Germany in den Harvard Art Museums in Cambridge (2024) sowie Breathwork im Musée d’Art Contemporain (CAPC) in Bordeaux (2024). In Vorbereitung für 2025 befinden sich zwei Einzelausstellungen im KW Institute for Contemporary Art in Berlin und in der Kunsthalle Bern. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen internationalen Ausstellungen zu sehen, u. a. bei der 14. Gwangju Biennale (2024), bei der 14. Shanghai Biennale (2023) sowie der 34. Bienal de São Paulo.

Alltagsgegenstände, Sprache, Aufzeichnungssysteme und kulturelle Verschiebungen spielen in Nora Schultz‘ künstlerischen Arbeiten ebenso eine Schlüsselrolle wie die Beobachtung und kritische Aktivierung des Ausstellungsraums und der Künstlerin als Produzentin des Werks. In performativen Interaktionen entwickelt sie oft große Installationen, die die Struktur des Ausstellungsortes einbeziehen und in Besitz nehmen und teilweise über dessen Grenzen hinausragen. Zu ihren letzten Einzelausstellungen gehören Ganz Große Flüsse Laufen Unter der Erde, Kunsthalle Bremerhaven (2024), Fished by Fish, Dépendance, Brüssel (2023) und would you say this is the day? in der Secession, Wien (2019). Derzeit ist Schultz Professorin für Bildhauerei und Installation an der Akademie der bildenden Künste in Wien.

Vivien Trommer ist Sammlungsleiterin an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Zuletzt gestaltete sie die Neupräsentation der Sammlung des K20 (2024) und kuratierte die Ausstellung von Jenny Holzer im K21 (2023). 2020 wurde sie an der Universität zu Köln promoviert. Zuvor studierte sie Curatorial Studies an der Städelschule und der Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie Kunstgeschichte und Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin. Jüngste Veröffentlichung: Im Zeichen der Erfahrung. Der Skulpturbegriff von Anne Truitt (2021).

Yolande Zola Zoli van der Heide sucht gemeinsam mit der Künstlerin G über die Auseinandersetzung mit Todes- und Lebenszyklen nach einem neuen Verständnis regenerativer Zeit. Im Hinblick auf den von ihr für das Jahr 2026 kuratierte Sammlungspräsentation im Eindhovener Van Abbemuseum erforscht sie das Timeline-Tool Un/Chrono/logical des Another Roadmap Africa. Sie ist leitende Ausstellungskuratorin am Van Abbemuseum und war zuvor stellvertretende Leiterin am Casco Art Institute: Working for the Commons in Utrecht, wo 2008 als Praktikantin begann. Im Van Abbemuseum ist sie die Kuratorin der für dieses Jahr geplanten Einzelausstellung von Ima-Abasi Okon; zuletzt kuratierte sie dort u.a. die Ausstellungen Sung Hwan Kim: Protected by roof and right-hand muscles (2023) sowie Positions #7: Everything worthwhile is done with other people (2023).

 

English version

PENDING CONSTELLATIONS
Expanded Concept of Material in Contemporary Art

Symposium + Workshop
January 10 and 11, 2025

with

  • Kathrin Bentele
  • Sabeth Buchmann
  • Rachel Haidu
  • Olga Holzschuh
  • Charlotte Matter
  • Sung Tieu
  • Vivien Trommer
  • Yolande Zola Zoli van der Heide

Artist Workshop with
Nora Schultz

 

The “Pending Constellations” symposium is dedicated to reflections and re-evaluations of the concept of material in contemporary art. Our focus is on artistic approaches that, through the targeted use of space and structure, make physical and social difference graspable – by testing alternative ways of perceiving, viewing and organizing space. These artistic practices are part of a tradition of emancipatory spatial and body politics that have resisted hegemonies of a universalized subject position since the 1960s.
Concepts of the material and of materiality refer to a variety of perspectives in art theory, cultural studies and philosophy: In the shadow of the “material turn” – neo-Marxist revisions in the tradition of historical materialism – it has most recently been speculative realism and other efforts to decentralize the subject that point to a new interest in material cultures.
Beyond attempts at definition like these, the symposium will concentrate on the specific knowledge and formal and affective power of material in space. This conceptualization of the material enables us to a new understanding of situatedness, experiences of difference and embodiment from an intersectional perspective and against the background of an ongoing reconfiguration of materiality in post-digital everyday life. Temporality, fragility, performance and context dependency can thus be negotiated as material qualities of artistic work. Above all, they allow to problematize hegemonic structures, be they architectural, historical, institutional or social.

Organized by Mirjam Thomann (University of Cologne) and Christopher Weickenmeier (Kunstraum of Leuphana University Luneburg)

 

Conference and workshop will be held in English and German.

The symposium is open to the public, registration is not required. Places for the workshop are limited, please register by January 6, 2025 at kunst-praxis@uni-koeln.de.

 

Accessibility

The studios of the Department Art and Music at the University of Cologne are fully accessible for wheelchairs via automated doors in front of both main entrances of the building. The 2nd floor is accessible via a wheelchair lift. There are wheelchair accessible toilet facilities on the ground level and all-gender-toilet facilities on the basement level. If you have any further questions about access, please do not hesitate to contact us: kunst-praxis@uni-koeln.de.


Schedule

Friday, January 10, 2025

Theater (Room 2.212, Department Art and Music, Gronewaldstr. 2)

10:30 Welcome

11:00 –11:30 Introduction by Mirjam Thomann

11:30 – 12:30 Yolande Zola Zoli van der Heide: That Time When We Were Not There.
Lecture followed by a response by Kathrin Bentele
The exhibition That Time When We Were Not There (working title) sets out to make the act of telling the time in a modern art museum multiplicitous: that is, to stretch and break it open and away from normative, linear ways of telling the time which usually plague Western art historical stories. In her talk Yolande Zola Zoli van der Heide will address the exhibition at the Van Abbemuseum that is organized according to four research threads on time: the Regenerative addresses death/life cycles for material objects and immaterial systems; the Historical connects seemingly remote geographies to question them; the Public takes heed of art outside the museum’s operating hours; and the Cosmic looks up to planetary temporalities in using the universe to address the local.

12:30 – 13:30 Lunch Break

13:30 – 14:30 Infrastrukturen von/in künstlerischem Material.
Talk between Sabeth Buchmann and Sung Tieu
At the center of the dialogue between Sung Tieu and Sabeth Buchmann are the practices of post-minimalist institutional analysis and neo-materialist infrastructure critiques that are linked together in Tieu’s installative sculptural works. A statement by the American artist Robert Morris on the “cultural infrastructure of design”, formulated in 1967, has challenged the ambivalent role of the post-avant-garde and its complicity with logics of economic growth, the exploitation of natural resources and ecological destruction. These are questions that Tieu’s recent exhibition “Ohne Offenlegung” (Without Disclosure) at the Museum der Gegenwartskunst in Siegen has addressed in relation to invasive procedures like the fracking process.

14:30 – 15:30 Charlotte Matter: Bodily Encounters with Plastic Matter.
Lecture followed by a response by Olga Holzschuh
Engaging with works by Park McArthur and her use of polymer powder, polyurethane foam and single-use plastic items, this talk explores how synthetic materials relate to the body, and how they unfold in bodily encounters. Looking back at earlier works of Alina Szapocznikow from the 1960s and 1970s, it further considers how questions of health and harmfulness become mutually involved in plastics, and how the works of both artists complicate notions of well-being and desire.

15:30 – 16:30 Coffee Break

16:30 – 18:00 Rachel Haidu: Transition Art.
Keynote lecture followed by a response by Vivien Trommer
Rachel Haidu’s lecture addresses two models of material practice that respond to what Donna Haraway has once called “techno-pornographic vision.” One belongs to Constantina Zavitsanos’ framework of transduction and diffraction, erected through sound and color waves; the other, to Iva Lulashi’s painterly contrast between “capitalist porn and socialist erotics.” Exploring the differences and commonality between these technics, Haidu proposes a model of transitivity emerging in response to the decline and deformation of liberal democratic ideals.

 

Saturday, January 11, 2025

PRAXIS 2 (Room 0.119, Department Art and Music, Gronewaldstr. 2)

10:00 Welcome

10:30 – 12:30 The Golden Key.
Artist Workshop by Nora Schultz
Based on Grimm’s fairy tale The Golden Key, and with the help of various examples of artistic production, in this workshop we will understand the density of concrete objects (their material, historical, conceptual density) as material, as well as time, duration, narration, and sound. Tools and methods with which these extended materials can be processed in a non-linear structure (constellation) include, for example, transcription, projection or re-enactment. In these processes, tool and work can swap roles, and installation can be understood as an act of one’s own positioning.

12:30 – 13:30 Lunch Break

13:30 – 15:30 Workshop continues

15:30 – 16:30 Recap of symposium and workshop

 

Participants

Kathrin Bentele has been Director of the Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, since 2021. There she has curated exhibitions with Monica Majoli, Behrang Karimi, Fiona Connor, Jessica Vaughn, Angharad Williams, Matthias Groebel and Yuki Kimura, among others. She has previously worked at KW Institute for Contemporary Art in Berlin, Artists Space in New York, Kunsthaus Glarus and the art book publisher JRP Ringier, among others. Her texts have been published in Artforum, Texte zur Kunst, and Mousse Magazine. She has lectured and taught at the Zurich University oft he Arts (ZHdK), Kunstakademie Düsseldorf and Heinrich Heine University Düsseldorf.

Sabeth Buchmann is Professor of Modern and Post-Modern Art History at the Academy of Fine Arts in Vienna. She is on the board of European Kunsthalle, Vienna, and the
documenta Institute in Kassel, as well als co-editor of the book series PoLyPen, and member of the advisory board of the art quarterly Texte zur Kunst in Berlin. Her most recent
publications are: Kunst als Infrastruktur (2023) and, as co-editor, Broken Relations: Infrastructure, Aesthetic, and Critique (2022).

Rachel Haidu is Professor of Art History and Visual and Cultural Studies at the University of Rochester, and author of The Absence of Work: Marcel Broodthaers, 1964-1976 (MIT Press 2010) and Each One Another: The Self in Contemporary Art(University of Chicago Press, 2023), as well as numerous essays on modern and contemporary artists. With Hannah Feldman, she is co-editor of Touching Paper: Writing Towards Art, Love, and the Weather (Duke University Press, forthcoming).

Olga Holzschuh is a visual artist who lives and works in Cologne. In her work, photography, sculpture and performance art are closely connected. Using ephemeral means and changeable materials, she explores problems of instability, trace, index, identity, and physical presence. Holzschuh‘s works have been presented at Kunsthalle Münster, the Temporary Gallery in Cologne, the Ballon Rouge gallery in Brussels, EIGEN+ART LAB, Berlin, and the Koenig2 art space of Christine König Galerie in Vienna, among others. Holzschuh teaches at the Department of Art and Music at the University of Cologne.

Charlotte Matter is a postdoc researcher and lecturer at the University of Zurich’s Department of Art History, where she coordinates the Master’s program Art History in a Global Context. She is co-founder of the research project “Rethinking Art History through Disability” and co-editor of Sculpture Journal (Liverpool University Press).

Everyday objects, language, recording systems, and cultural displacements play key roles in Nora Schultz’s art, as do the observation and critical activation of the exhibition space and the artist herself as the work’s producer. In performative interactions, she often develops large installations that involve and take possession of the venue’s structure and sometimes project beyond its confines. Some of Schultz’ recent solo exhibitions include Major Rivers Running Underground, Kunsthalle Bremerhaven (2024), Fished by Fish, dépendance, Brussels (2023), would you say this is the day? at Secession, Vienna (2019). She is currently Professor for Sculpture and Installation at the Academy of Fine Arts in Vienna.

Sung Tieu is a Berlin-based artist whose multidisciplinary practice spans sculpture, drawing, text, sound, and video. Through a blend of extensive research and autobiographical elements, Tieu explores the physical and psychological effects of institutional structures. Tieu’s current exhibitions include Made in Germany at Harvard Art Museums, Cambridge (2024), and Breathwork at Musée d’Art Contemporain de Bordeaux (CAPC) (2024). She has two major solo exhibitions opening in 2025: at KW Institute for Contemporary Art, Berlin, and Kunsthalle Bern. Her work has been widely exhibited internationally, with notable inclusions in the 14th Gwangju Biennale (2024), the 14th Shanghai Biennale (2023), and the 34th Bienal de São Paulo (2020), among others.

Vivien Trommer is the Head of Collection at the Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Most recently, she oversaw the new presentation of the K20 collection (2024) and curated the Jenny Holzer exhibition at K21 (2023). She earned her doctorate at the University of Cologne in 2020. Trommer studied Curatorial Studies at the Städelschule and Goethe University in Frankfurt/Main, as well as Art History and Gender Studies at Humboldt University in Berlin. In 2021, her book Im Zeichen der Erfahrung. Der Skulpturbegriff von Anne Truitt was published in German.

Yolande Zola Zoli van der Heide is thinking through regenerative time via death-life cycles with artist G and studying the Un/Chrono/logical timeline tool with the Another Roadmap Africa Cluster toward the 2026 collection display she is curating at Van Abbemuseum, Eindhoven. She is senior exhibitions curator at Van Abbemuseum and was previously deputy director at Casco Art Institute: Working for the Commons in Utrecht, where she began as an intern in 2008. At Van Abbemuseum she is curator to: Ima-Abasi Okon (solo exhibition, forthcoming 2025); Sung Hwan Kim: Protected by roof and right-hand muscles (2023); Positions #7: Everything worthwhile is done with other people (2023), among many others.

 

 

Bildcredits: Studio Manuel Raeder, Berlin und Mirjam Thomann

Details

Beginn:
10. Januar 2025
Ende:
11. Januar 2025
Format:

Veranstaltungsort

Department Kunst und Musik

Veranstalter

Department Kunst und Musik