Filmreihe Reality Bites

Im Rahmen des Seminars REALITY BITES (Dozierende: Judith Funke) haben Studierende unseres Departments eine Filmreihe konzipiert, die derzeit im Filmhaus Köln gezeigt wird.

Was haben Kinofilme mit unserem Leben zu tun? Wie bilden Filme Realität ab? Und wie prägen sie unsere Sicht auf die Welt? Bei REALITY BITES präsentieren junge Filminteressierte ihre eigene Filmauswahl und laden die Filmemacher*innen und das Publikum zur Diskussion ein. Eine Veranstaltung des Filmhaus Köln in Kooperation mit dem Department Kunst und Musik der Universität zu Köln. Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, dem Kulturamt der Stadt Köln und dem Filmbüro NW.

 

Donnerstag, 30.06.22 • 18:30h • Filmhauskino

Kunst kommt aus dem Schnabel, wie er gewachsen ist

DE 2020 • 106 Min. • zu Gast: Sabine Herpich (Regie)

Sabine Herpich begleitet in ihrem Film Künstler*innen der Kunstwerkstatt Mosaik in Berlin-Spandau bei ihrer Arbeit. Was anfangs wie ein Beschäftigungsprojekt für Menschen mit Behinderung wirkt, erweist sich als ein Ort der Grenzüberschreitung. Beobachtet man die Künstler*innen bei der Arbeit, kann man sehen, mit welcher Beharrlichkeit sie um den angestrebten Ausdruck ringen. Es zeigt sich dabei etwas Wesenhaftes über die Aufgabe von Kunst: der Welt Gestalt zu geben, sie zu verstehen zu suchen und ihr etwas hinzuzufügen.

 

Samstag, 16.07.22 • 18:30h • Filmhauskino

In the Name of Sheherazade oder der erste Biergarten in Teheran

DE / IR 2019 • 75 Min. • zu Gast: Narges Kalhor (Regie)

Die Regisseurin Narges fühlt sich unter Druck. Inspiriert von Sheherazade, der ›ersten Erzählerin der Welt‹, ist sie auf der Suche nach Geschichten für ihren ersten langen Dokumentarfilm. Doch im Prozess sieht sie sich immer wieder mit allzu konkreten Vorstellungen konfrontiert, was sie als iranische Filmemacherin ihrem Publikum zu erzählen habe, wenn es schon nicht die eigene Herkunftsgeschichte sein soll. Die Erfahrungen des queeren Syrers Eli mit den deutschen Asylbehörden? Die der Künstlerin Sarah, die im Ausstellungsbetrieb stets auf ihre afghanischen Wurzeln zurückgeworfen wird? Oder nicht doch besser die der iranisch-stämmigen Bierbrauerin, die den ersten Biergarten in Teheran eröffnen möchte? Mit Beharrlichkeit und anarchischem Witz wirbelt Narges die Ansprüche ihres aus dem Off nörgelnden Redakteurs ebenso durcheinander wie die Konventionen des Dokumentarfilms.

 

Donnerstag, 21.07.22 • 18:30h • Filmhauskino

Aşk, Mark ve Ölüm / Liebe, D-Mark und Tod

DE 2022 • 96 Min. • zu Gast: Cem Kaya (Regie) & Team

„Aşk, Mark ve Ölüm“ erzählt mit noch nie gesehenem Archivmaterial die Geschichte der Musikkultur der sogenannten Gastarbeiter:innen aus der Türkei, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland. Von Anfang an wurde ihre Einwanderungsgeschichte durch die Entwicklung eigenständiger musikalischer Richtungen begleitet, die es in dieser Form im Mutterland nicht gab. Auf melancholische Musikstile wie die Gurbetçi-Lieder (Lieder aus der Fremde) von Künstler:innen wie Yüksel Özkasap, der Nachtigall von Köln, folgten jüngere Musiker:innen, die in ihren gesellschaftskritischen Liedern auch auf deutsch sangen und damit sowohl die migrantische als auch die deutsche Popkultur prägten. Und schließlich wurde deutsch-türkischer HipHop zum Sprachrohr der zweiten und dritten Generation von Menschen, die in Deutschland aufgewachsen waren, und zum Wegbereiter zeitgenössischer Popmusik in Deutschland.

 

 

 

Beitragsbild: Still aus dem Film In the Name of Sheherazade