“Orte und Unorte – Großstadt, Menschen, Fotografie”

Online – Ausstellung des gleichnamigen Seminars, das im Wintersemester 2014/15 am Institut für Kunst und Kunsttheorie der Universität zu Köln unter der Leitung von Martin Brand stattgefunden hat.

In jeder Stadt gibt es zahlreiche Orte, für die eine ganz bestimmte Form der Nutzung vorgesehen ist, wie z.B. Fußgängerzonen, Straßen und ihre seitlichen Gehwege, öffentliche Plätze, Museen, Parks, aber auch private Wohnungen, Geschäftsräume, Fabrikgebäude etc. Wer diese Orte auf die für sie vorgesehene Weise nutzt, bewegt sich in der Regel im Rahmen dessen, was öffentlich und rechtlich goutiert wird.
Doch ein großer Stadtraum mit seinen unterschiedlichen Bewohnern ist ein extrem heterogenes Gebilde, das sich zudem in einem ständigen Wandlungsprozess befindet. So stehen Ladenlokale oder einst florierende Einkaufszentren auf einmal leer, große Fabriken werden stillgelegt, Gebäude werden abgerissen und die Gelände aber nicht gleich wieder bebaut. Gerade in Großstädten, wo verfügbarer Raum häufig knapp ist, gibt es dann immer gleich auch Menschen, die diese frei werdenden Orte besetzten, nutzen, sich aneignen.
Auf der anderen Seite kann eine bestehende Ordnung gestört werden und somit Unfrieden aufkommen, wenn Parks, Plätze oder andere öffentlichen Orte von Menschen genutzt werden, die andere Menschen wiederum als störend empfinden. Cliquen von Jugendlichen, bunt gemischte Gruppen unterschiedlicher Subkulturen, junge Männer verschiedenster Herkunft, Obdachlose, Junkies, Drogendealer und Andere bevölkern öffentliche Orte, worauf manche Stadtbewohner wiederum anfangen, diese Orte zu umgehen und zu meiden.

Im Seminar „Orte und Unorte – Großstadt, Menschen, Fotografie“ haben wir unseren Blick auf die Brüche, Widersprüche und Gegensätze unserer Umwelt und Gesellschaft gerichtet und somit die die Komfort- und Wohlfühlzone verlassen, in der alles seine Ordnung hat, in der wir uns zurücklehnen und bequem konsumieren können: Hier geht´s zur Online-Austeilung

 

Titelbild: Angelika Ziegler, Haltestelle, 2015