Gastvortrag von Katharina Middendorf am 27.04.2016: Das Fach FODA [Forschen und Darstellen]

immermittwochs_logo_blau-300x150Saloon Arts Education
Katharina Middendorf
Mi, 27.04.2016 | 18 Uhr
Institut für Kunst und Kunsttheorie | Block B | Theaterraum
R 2.212 | Gronewaldstraße 2 | Köln

 

 

 

Der Mensch entdeckt, erkundet, forscht, beschreibt, vergleicht, vermutet, erprobt, deutet und das ständig unter einem vernetzten Abgleich all dieser Informationsflüsse. Unsere Wahrnehmungsorgane betreiben per se ästhetische Forschung und je mehr wir uns für eine Sache interessieren, desto präziser und nachhaltiger entwickeln sie sich… aber das weiß doch jedes Kind!

Auf der Schulebene zeichnen sich unsere Kunstcurricula jedoch durch eine vornehmlich strikte Trennung zwischen künstlerisch-praktischer und prozessorientierter, wissenschaftlicher und fächerübergreifender Arbeit aus und Projektarbeit findet – wenn überhaupt – nur in einem zeitlich fest abgesteckten Rahmen statt. Das gilt für alle Fächer. Unter all diesen Umständen haben wir es mit Lehr- und Lerninhalten zutun, die additiv und kaum vernetzt behandelt werden (können). Gründe dafür sind konzeptueller, zeitlicher und planungsimmanenter Natur, die „Schule“ mit sich bringt, was wiederum kontraproduktive Auswirkungen auf persönliches, kulturelles und authentisches Wachsen hat. Ist es möglicherweise so, dass selbst unser etablierter Kunstunterricht diesen komplexen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird?

Wie kann man Erkenntnisse aus Wahrnehmungstheorie, Neurowissenschaften und der Ästhetischen Forschung sowohl lehr- und lerntheoretisch als auch -praktisch so vermitteln, dass sie zum Leitfaden eines etablierten Unterrichtfaches werden und curricular verankert sind?

Ein Duisburger Gymnasium hat im Schuljahr 2010/11 das Fach Forschen und Darstellen im Jahrgang 8 und 9 als Unterrichtsfach etabliert. Katharina U. Middendorf hat das Fach zusammen mit ihrer Fachschaft Kunst konzipiert. Sie gibt in ihrem praxisorientierten Vortrag einen Einblick in das Unterrichtskonzept des Faches, skizziert die Implementierung und präsentiert sowohl konkrete Beispiele zu prozessorientierten Schülerprojekten als auch kriteriengestützte Möglichkeiten zur Evaluation von Schülerleistungen.

Katharina U. Middendorf, Studium der Kunsterziehung, Hispanistik, Biologie und Freien Kunst an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, TU Aachen und Kunstakademie Düsseldorf. 1983 Erstes Staatsexamen Kunst und Spanisch. Freischaffende Künstlerin, Filmautorin und Privatdozentin, Barcelona-Köln. 2007 Zweites Staatsexamen Kunst und Spanisch. Seit 2008 Lehrerin am Abtei-Gymnasium Duisburg-Hamborn, Fächer: Kunst, Forschen und Darstellen (Foda) und Spanisch, Sek.I und Sek.II. SJ 2010/11 Implementierung des Faches Forschen und Darstellen (Ästhetische Forschung) als Unterrichtsfach in der Mittelstufe; SJ 2015/16 Implementierung Skype Classroom als digitales Medium für alle Unterrichtsfächer

Tipp: Der Besuch der Vorträge im Rahmen der Vorlesungsreihe kann als Studienleistung in Klips angerechnet werden.

preview Sommersemester 2016:

4.5.16, 16:00 (Kunstpädagogische Postionen) María Acaso (Madrid)
11.5.16, 18:00 (Saloon Arts Education) Claus Zirwes und Kalle Winter (Kunst- und Musiklehrer am Heinrich Mann Gymnasium Köln): Die Profilklasse MusikTheaterMedien
25.5.16, 16:00 (Kunstpädagogische Postionen) Rudolf Preuss (Köln)
1.6.16, 16:00 (Kunstpädagogische Postionen, LIEBE 2016) Juuso Tervo (Helsinki)
1.6.16, 18:00 (DIE KÜNSTLER SIND ANWESEND) Werkvortrag Stefan Ettlinger (Künstler)
8.6.16, 18:00 (Saloon Arts Education) Gesine Hopstein (Köln): Was heißt Reflektieren im Kunstunterricht?
22.6.16, 18:00 (Saloon Arts Education) Lisa Zehetner (FFT Düsseldorf)
29.6.16, 16:00 (Kunstpädagogische Postionen) Andreas Brenne (Osnabrück): Künstlerische Forschung? Kunstpädagogik im Kontext der frühen und mittleren Kindheit
29.6.16, 18:00 (DIE KÜNSTLER SIND ANWESEND) Vortrag Thaddäus Hüppi (Künstler und Kurator)
13.7.16, 18:00 (Saloon Arts Education) Anne Hoffmann (Sonderpädagogin an der Heinrich-Haselmann Schule St. Augustin), Jane Eschment und Student_innen der Ästhetischen Erziehung und Kunst: Exchanging Expertisen: Fortbildungen als Synergie- und Vernetzungsmöglichkeit zwischen Schule und Hochschule

 

Foto von K. U. Middendorf, April 2016