Lotte Leaker interviewt Martina Leeker zum The Respectful Nettheatrechannel

Im Rahmen der Kooperation des Fachbereichs Kunst und Kunsttheorie der Universität zu Köln mit dem The Respectful Nettheatrchannel entsteht ein neues Projekt zum Performance und Digitalität. In seiner medienästhetischen Form unternimmt es zugleich eine Erkundung künstlerischer Forschung. Teil 1 des Projektes ist nun online!

 

The Respectful Nettheatrchannel präsentiert seit Juli 2021 Gespräche und Diskussionen zu Theater und Digitalität. Der jüngste Beitrag ist eine Reihe von Interviews mit der Initiatorin des Projektes: Martina Leeker, die unter dem Titel „Lotte Leaker interviewt Martina Leeker zum The Respectful Nettheatrechannel“ firmieren. Dabei treffen zwei sehr unterschiedliche Personen aufeinander, nämlich eine Theater- und Medienwissenschaftlerin (Martina Leeker) und eine leakende und teils schonungslos fragende Aktivistin (Lotte Leaker).

Im ersten Teil geht es um Konzept und Anliegen des Projektes unter dem Motto: „Talking about the Digital in Performance, in a Digital Way!“ Thematisiert werden Konzept und Geschichte sowie der Aufbau von The Respectful Nettheatrchannel, der auf YouTube seine Episoden zeigt und auf der „Digital Stage“ auf TikTok das „Performing the Digital“ erprobt.

Dabei stehen das Performen in den technologischen Bedingungen digitaler Kulturen sowie das Performt-Werden von diesen als Effekt von Theater und Digitalität im Fokus. Schließlich entfaltet Martina Leeker Überlegungen dazu, dass und inwiefern die Erprobung sowie die Untersuchung von Theater und Digitalität einen wesentlichen Beitrag zu digitalen Kulturen leisten. Sie spricht von einer Wende hin zu posthumanen Performmances, in denen – im Gegensatz zu Performances aus dem Denkmodell des Humanismus – techno-humane Handlungsensembles jenseits von Vernunft-Regimen und einer Zentrierung auf „den“ Menschen agieren und operieren. Sie sendet ein engagiertes Plädoyer dafür, dass die subventionierten Theater die Arbeit zu Theater und Digitalität fortsetzen, die sie in der Pandemie eher gezwungenermaßen und ohne Wissen um die seit 50 Jahren währende Vorgeschichte begannen. Denn mit dem „Performing the Digital“ ginge es um nichts Geringeres als eine Umstellung der Welt- und Menschheitsgeschichte auf posthumane Konditionen und Konfigurationen.

In dieser vierteiligen Reihe mit Interviews von Lotte Leaker mit Martina Leeker wird zudem künstlerische Forschung zur Medienästhetik der Erzeugung von Wirklichkeit unternommen. Wer sind die beiden Personen und kamen sie tatsächlich für das Interview zusammen? Wenn der Realitätsgehalt des Films in Frage stehen sollte, was bedeutet dies für die Inhalte des Interviews?