30 h Ausstellung POSTHUMAN & VIRTUAL FACTORY
Vernissage: Mi. 21.10.2015 18 Uhr | Finissage: Do. 22.10.2015 18 Uhr
Jack in The Box | Vogelsangerstr. 231 | 50825 Köln
In der übernächsten Woche dürfen wir uns auf eine ganz besondere Kollaboration freuen. Das Projektseminar curatorial turn (Prof. Torsten Meyer und Konstanze Schütze) und das collaborative studio project (Annemarie Hahn, Sandra Korintenberg, Konstanze Schütze) laden zu zwei Ausstellungen in einem Raum über 30 Stunden ein. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.
Studierende aus drei Studiengängen – Kunst, Ästhetische Erziehung, Intermedia – haben die Ausstellungskonzeption, -architektur und ihre Exponate im Sommersemester 2015 in verschiedenen Workshops, Tutorien und Seminaren erarbeitet.
Im Seminar curatorial turn haben sich Studierende mit dem curatorial turn in der Kunst und dessen Konsequenzen für eine nächste Kunstpädagogik befasst. Auf Basis der Auseinandersetzung mit dem derzeit heiß diskutierten Themenfeld ums Post-, Super-, Transhumane ist die Ausstellung posthuman entstanden, in der die Studierenden sowohl ihre künstlerische als auch kuratorische Arbeit zeigen.
Die Ausstellung virtual factory ist Resultat des :collaborative studio project. Innerhalb einer springschool (summerschool, bloß im Frühling) wurde in den Workshops „Forschendes Entwerfen“, „Sound | Composition“, „Illustration & Animation“ und „Design Research“ am Themenkomplex „Artifizialität“ gearbeitet. Ein begleitendes Seminar zum Ausstellen hat die Arbeitsergebnisse der Studierenden zum Anlass genommen, diese Ausstellung zu inszenieren.
In den beiden Ausstellungen posthuman & virtual factory zeigen sich Arbeiten, Ergebnisse, Werke, Recherchen und Forschungsanlässe zum Nächsten(!) zwischen Natürlichkeit und Artifizialität.
Mit: Carina Bäcker, Katrin Bertisch, Natalie Gawron, Alina Glüsenkamp, Marlene Happ, Melanie Haselhoff, Sabine Hünninger, Lisa James, Vicky Jordan, Melissa Karrasch, Theresa Mai, Sarah Meier to Berens, Timea Palotas, Neele Pettig, Amelie Potthast, Tamara Mohr, Nicola Meiers, Laura Müller, Katharina Philipps, Jakob Spongholz, Zehra Tozo, Svenja Wendt, Amelie Wiese
POSTHUMAN (1)
Nicht jeder von uns kann mit Sicherheit sagen, dass wir immer oder ausschließlich menschliche Wesen waren. Sehr lange wurden manche nicht als vollwertige Menschen angesehen. Nicht wenn wir darunter jenes Geschöpf verstehen, das wir aus der Aufklärung und ihrem geistigen Erbe kennen: Das vernunftgeleitete, individuelle und natürliche Subjekt.
Und doch herrscht breite Übereinstimmung über den Begriff. Wir behaupten unsere Zugehörigkeit zur menschlichen Gattung, als sei sie eine Tatsache, eine Gegebenheit; so sehr, dass wir daraus grundlegende Rechte ableiten. Wir aber sind des Humanismus müde.
Der Begriff des Humanen wird unter dem doppelten Druck wissenschaftlicher Fortschritte und globaler ökonomischer Interessen gesprengt. Nach der postmodernen, postkolonialen, postindustriellen, postkommunistischen und der postfeministischen Phase scheinen wir einzutreten in die posthumane Verwicklung. Sie bedeutet einen grundlegenden Wandel in der Vorstellung dessen, was eigentlich unsere Gattung, unser Gemeinwesen und unser Verhältnis zu anderen Bewohnern dieses Planeten ausmacht. Von nun an sind wir Erde, Pflanze, Tier und Maschine.
Aus: Braidotti, Rosi: Posthumanismus: Leben jenseits des Menschen
VIRTUAL FACTORY (2)
Mit den sich wandelnden Sichtweisen der Gesellschaft auf Natur und Kultur und dem Fortschritt der Technologie verschwimmen die wahrnehmbaren Grenzen zwischen Natürlichkeit und Artifizialität zunehmend. Die fließenden Übergange, starken Gegensätze, das widersprüchliche Zusammenspiel, Versuchs- und Hilfsdefinitionen beider Begriffe werden von der Ausstellung in den Fokus genommen und untersucht. Es entsteht Raum für eine reflexive Auseinandersetzung mit dem vielleicht wichtigsten Thema der Zukunft: Next Nature.
Die Ausstellung geht über 30 h und unterhält mit einem äußerst interessanten Rahmenprogramm.
Am Mittwoch sprechen Prof. Torsten Meyer, Annemarie Hahn, Konstanze Schütze
Am Donnerstag überzeugt ein Workshopprogramm mit DJ und Finissage.
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