
Tobias Huschka: Kunstunterricht in der Grundschule – Mein Spagat zwischen Ambitionen und Ressourcen, Künstler*in sein und Kunstlehrer*in sein, Bildungsauftrag und Beziehungsarbeit, Differenzierung und Großklassen
Der Vortrag thematisiert vielschichtige Spannungsfelder und daraus entstehende Konflikte im Kunstunterricht an einer Grundschule im Berliner Kiez Wedding.
Wie weit kann ich mich vom eigentlichen Bildungsauftrag entfernen, um stattdessen die in diesem Moment vielleicht viel wichtigere Aufgabe der Beziehungs- und Erziehungsarbeit in den Fokus zu rücken? Wo endet mein Zuständigkeitsbereich – meine Verantwortung als Sonderpädagoge für das Wohl der Schüler*innen – und wo beginnt er?
Wie gelingt es mir, trotz gekürzter Gelder und knapper Grundausstattung – vom 120g-Papier bis zum einfachen Pinsel – einen lebendigen, erfahrungsreichen Kunstunterricht zu gestalten? Einen Unterricht, der verschiedenste Zugänge ermöglicht – in einer Klasse mit 24 Kindern, aus sieben Nationen, mit unterschiedlichsten Vorerfahrungen, Interessen und Ambitionen?
Und wie kann ich meinen eigenen künstlerischen Expertise, meine ästhetische Empfinden, Mein künstlerischen Output – die inhaltlich meist nicht kindgerecht ist – sinnvoll in den Unterricht oder in meine sonderpädagogische Arbeit in temporären Lerngruppen einbringen? Oder muss ich das überhaupt? Bin ich ein Pädagogenkünstler – oder ein Kunstpädagoge?
Nicht alle dieser Fragen beantwortet Tobias Huschka in seinem Vortrag im Detail. Vielmehr dienen sie als Denkanstöße – als Erinnerung daran, wie unverzichtbar Selbstreflexion im Alltag von (Kunst-)Lehrkräften ist.
Huschka berichtet im Konkreten wie im Abstrakten, im Kleinen wie im Großen, von seinem ganz persönlichen Spagat: zwischen Ambitionen und Ressourcen, zwischen Künstlerin-Sein und Kunstlehrerin-Sein, zwischen Bildungsauftrag und Beziehungsarbeit, zwischen Differenzierung und der Realität überfüllter Klassen.




Bildcredits: Tobias Huschka