Gastvortrag von Jennifer Schubert am 14.01.2015
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Mi, 14.01.2015 | 18:00-19.30 Uhr
Block B | R 244 | Gronewaldstraße 2 | Köln
Jennifer Schubert. Über digitale Briefkästen, Explorations-Apps und Nachbarschaftsprojektionen – zivilgesellschaftliche Infrastrukturen in der Designforschung
Am Design Research Lab der Universität der Künste beschäftigt sich das Forschungscluster »Civic Infrastructures« mit der Gestaltung von sozio-materiellen Infrastrukturen (Ehn 2009) in urbanen Nachbarschaften. Wir, eine interdisziplinäre Gruppe aus Kommunikationswissenschaftlerinnen, Stadtsoziologen und Interaktionsdesignerinnen, erforschen soziale, politische und technologische Möglichkeiten, solche Infrastrukturen aufzubauen, die Bürgerinnen und Bürgern dazu befähigen relevante Anliegen zu adressieren.
Der Forschungsansatz basiert auf das Verstehen von sozialen Kontexten und »Forschung durch das Design« (»research through design«, Jonas 2006, Findeli et al. 2008) mit gestalteten Artefakten. Eines der Artefakte ist der digitale Briefkasten (s.Foto), welcher aus dem langjährigen Projekt »Vernetzte Nachbarschaft« in Zusammenarbeit mit der Fischerinsel Nachbarschaft in Berlin-Mitte entstanden ist. Der Briefkasten verbindet den Einwurf einer analogen Postkarte mit ihrer unmittelbaren Digitalisierung und Veröffentlichung im Internet. Dadurch wird eine Teilhabe von vor allem den Menschen, die keinen digitalen Zugang haben, ermöglicht. Neben solchen Entwürfen, werden auch Methoden der Designforschung und spezifische Prozesse vorgestellt und im Anschluss diskutiert.“
Jennifer Schubert studierte an der International School of Design und der Parsons New School for Design New York. Dabei konzentrierte sie sich auf Kommunikationsdesign and qualitative Designforschung. In ihrer Diplomarbeit „Verabredung 2.0“ beforschte sie das Verabredungsverhalten von Jugendlichen und wie es von digitalen Kommunikationsmitteln beeinflusst wird. Momentan arbeitet sie am Design Research Lab, der Universität der Künste Berlin, an ihrer Doktorarbeit mit dem Titel ‘Civic Tools for Social and Political Participation in Urban Neighborhoods’. Dort ist sie ebenfalls Teil des Forschungszusammenhanges Civic Infrastructures and involviert in dem Projekt ‘Neighborhood Labs’ und ‚Community Now?‘.