Digitaler Rundgang: Materialität der Fotografie im digitalen Zeitalter
Bildquelle: Clement Valla aus der Serie: postcards from google earth
http://www.postcards-from-google-earth.com
Die Aufgabe der Fotografie in ihrem Ursprung bestand darin flüchtige Bilder auf lichtsensitiven Materialien für längere Zeit fixieren zu können. Die Fotografie oder Photographie (altgriechisch übersetzt „zeichnen mit Licht“) ist hierbei stark an seine Materialität gebunden gewesen. In den 1990er und 2000er Jahren wurde durch „das Digitale“ und dessen materiellen fotochemischen Verlust das Medium der Fotografie, mit seiner wirklichkeitsabbildenden Eigenschaft, vor allem von der Fotografietheorie stark hinterfragt. Das „Ende der Fotografie“ wurde hierbei viel diskutiert. Die Konditionen und Praktiken der Fotografie haben sich nicht nur mit der Digitalisierung, sondern vor allem mit der Bildzirkulation im Internet und den neuen Technologien ebenso stark verändert wie dessen Materialität.
Das Seminar beschäftigt sich mit verschiedener Materialität von Fotografie (alt und neu), dessen Eigenschaften, Bedeutungen, Praktiken und verschiedenen materiellen Einschreibungsprozesse mit dem Fokus auf künstlerische Praxis. Über die etablierten Unterscheidungen, analog-digital und materiell-immateriell, setzen wir uns mit verschiedenen hybriden Formen, die vor allem künstlerische Positionen offenbaren, auseinander. Diese Auseinandersetzung folgt als Grundlage und Inspiration für die eigene künstlerische Praxis, die bis zum Ende des Semesters entwickelt werden soll
kent school – nadja bethke
Cyanotypie
|fixieren, dokumentieren, archivieren
Geschichte erforschen, beleuchten und dauerhaft sichtbar machen, Waldniel Hostert
körperbilder – lea sophie böhnke
Mein Thema war die Bildmanipulation in der Modebranche und das damit zusammenhängende verfälschte Körperbild. Dafür habe ich bei Titelfotos von Magazinen die Differenzen zwischen dem Originalbild und dem mit Photoshop bearbeiteten Bild herausgestellt, um Kritik an den großen Modemagazinen und den Manipulationsmöglichkeiten heutzutage auszuüben. Außerdem sollte mein Projekt das Bewusstsein im Bezug auf Bildmanipulationen stärken und die Menschen dazu auffordern diese Bilder nicht unbedacht als wahrheitsgemäß hinzunehmen.
bildmanipulation – leonie bunse
Im Rahmen meines Projektes habe ich mit Bauwerken sowie Wahrzeichen von Orten und Städten beschäftigt. Hierbei spielte neben der Anonymisierung auch die Mystifizierung der Orte eine wichtige Rolle. Ziel des Projektes war, zu zeigen, welche Bedeutung als auch Aufladung Bauwerke und Wahrzeichen für die jeweiligen Orte besitzen und wie stark sie durch sie definiert werden.
filmnegative – alicia kiesow
Die drei Cyanotypienbilden eine Reihe, die drei Screenshots aus ein und demselben Film zeigen. Zum einen hatte mich hier das Konzept eines stillstehenden Bildes innerhalb vom stundenlangen Filmmaterial interessiert, welches oftmals durch bingewatchen an einem Display untergeht und durch die Cyanotypie etwas unikales erhält. Dafür habe ich mich auch bewusst für Ausschnitte entschieden, die von der Komposition her etwas von einem Gemälde haben.
schattenseiten – lea schiefer
Während meines Arbeitsprozesses habe ich die Cyanotypie mit Magazinen kombiniert. Diese Reihe zeigt die Schattenseiten der Modeindustrie, also die Ausbeutung, die Katastrophen und die Umweltverschmutzung, welche durch sie entsteht.