Spaces and Militancy. Situated Visual and Spatial Politics. Eine künstlerische Forschung von Sandra Schäfer
Meine künstlerische Forschung beschäftigt sich mit Filmen und Räumen, die in das Verhältnis von Macht, Gewalt und Befreiung eingreifen. Ich untersuche filmische Methoden des Militanten Kinos der Dekolonialisierungs- und Befreiungskämpfe. Hierzu gehören auch mediale Produktionen während der Radikalisierung der Student*innenbewegung in Westdeutschland sowie die Analyse zeitgenössischer Filme. Ausgehend von diesen Beispielen entwickele ich eine Methodik des Militanten Bildes. In meiner eigenen filmkünstlerischen Arbeit stehen zwei „Projekte“ der Hisbollah in Libanon im Zentrum: das Museum des Widerstands in Süd-Libanon und der Wiederaufbau des Stadtteils Haret Hreik nach der Bombardierung durch das Israelische Militär im Jahr 2006. Wie setzt die Hisbollah Raum und Architektur ein, um Machtverhältnisse zu verschieben? Wie zeigen sich Machtverhältnisse in Architektur und nehmen Einfluss auf Erinnerung und Identität? Durch meine Arbeit als Bildproduzent*in in den Territorien der Hisbollah nehme ich sowohl die Methoden der Hisbollah, als auch meine eigenen Methoden zum Gegenstand der Forschung. Zwei Videoinstallationen sind hierbei entstanden: die Zweikanal-Installation Mleeta und die Vierkanal-Installation Constructed Futures: Haret Hreik. Sie wurden unter anderem auf der 66. und 67. Berlinale in der Sektion Forum Expanded gezeigt.
Sandra Schäfers Arbeit (betreut von Michaela Ott, Harun Farocki bis 2014 & Brad Butler) wurde an der Hochschule für bildende Künste Hamburg als Dissertation angenommen. Im Herbst 2019 erscheint das Buch Moments of Rupture. Spaces, Militancy & Film im Verlag Spector Books.
Beitragsbild: Still, Videoinstallation Mleeta, Sandra Schäfer, 2016