Neuer Mitarbeiter im Bereich Kunst und Kunsttheorie

Leon Filter ist ein Künstler und Forscher, der mit performativen Lesungen, Zeichnungen, Videos und Künstlerbüchern arbeitet. In seiner Praxis untersucht er die Bedingungen sowie historischen und politischen Implikationen persönlicher Erzählungen, oft in kollaborativen Formen. Sein praktisches und theoretisches Interesse an anekdotischem Wissen und den Verbindungen, die dieses ermöglicht, ist von dokumentarischen, essayistischen und experimentellen filmischen Praktiken beeinflusst, insbesondere unter den Aspekten von Pädagogik, Autorschaft und Untauglichkeit (Unfitness).

Seine kontinuierlich begleitende Praxis The Listening Group initiiert gemeinschaftliche Gespräche und Befragungen zu ausgewählten Texten und Filmen.

Kürzlich präsentierte er zusammen mit Ian Clewe die Arbeit Biographie des Suspects, die auf Archiv-Recherchen zu den Produktionsbedingungen des Kommunistischen Manifests basiert. Die hierbei herausgearbeiteten Formen kollektiver Autorschaft bilden den Ausgangspunkt für sein aktuelles Interesse an selbstorganisierten Publikationsprojekten nachfolgender Bewegungen. Im Zentrum stehen die Übergänge, Remedialisierungen und Resonanzen zwischen materiellen Publikationsformen sowie dem Kino und filmischen Formaten mit ihren pädagogischen Kapazitäten. Aktuell konzentriert er sich dabei vor allem auf die Schwulenbewegungen der 1960er, 70er und beginnenden 80er Jahre.

Er studierte von 2008 bis 2012 Film und Video und von 2012 bis 2014 Wissensbildung in Gestaltung, Kunst und Medien an der Merz Akademie, Stuttgart, sowie von 2016 bis 2018 Art Praxis am Dutch Art Institute.

Seine Arbeiten wurde u.a. bei Bulegoa z/b, Bilbao; KW Institute for Contemporary Art, Berlin; Van Abbemuseum, Eindhoven; Sonsbeek 20→24, Arnhem; ZHdK Zürich; Württembergischer Kunstverein / Querungen in Stuttgart präsentiert, im August Verlag Berlin und von Edition Malade publiziert, und u.a. vom DAAD, Mondriaan fonds, Junge Akademie der Akademie der Künste Berlin, MFG Filmförderung sowie der Akademie Schloss Solitude gefördert.

Seit 2018 unterrichtet er zusammen mit Leire Vergara und Marwa Arsanios die Curating Positions COOP im MA Art Praxis am Dutch Art Institute. Zuvor hatte er Lehraufträge an der Merz Akademie, Stuttgart, und der Detmolder Schule für Architektur.

Ab Oktober 2023 ist Leon Filter künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Kunst und Kunsttheorie am Department Kunst und Musik der Universität zu Köln. Im Wintersemester bietet er dort die Lehrveranstaltung „Resonanzen des Militanten Kinos“ an. Es gibt noch freie Plätze.

Informationen auf Klips