„Zwischen schöpferischer Gewalt und aggressivem Pathos“ – Ein Vortrag von Prof. Michael Wimmer zum Film „Der Club der toten Dichter“
Prof. Michael Wimmer wird morgen, Mittwoch, den 9. Juni 2010 um 19 Uhr in Rm 504 (VMP8) im Rahmen der Ringvorlesung »Filmische Inszenierungen des Lehrens und des Lehrers. Lehr-Performances“ zu den Phantasmen des Lehrens im Film »Club der toten Dichter« sprechen.
Sein Vortrag wird die bisher in der Ringvorlesung geführte Diskussion bezüglich der spannungsreichen und von Paradoxien durchsetzten Aufgabe des Lehrens aufnehmen und an Peter Weirs »Klassiker« unter den Lehrer-Filmen diskutieren.
Dabei wird er, so schreibt er zu seinem Vortrag, die These vertreten, „dass der Film »Club der toten Dichter« als eine Inszenierung des pädagogischen Traumes verstanden werden kann, der bis in die Antike zurück reicht: dass es nämlich möglich wäre, Anderen das Leben zu lehren. Zwar werden die kategorialen Grund-Risse und paradoxalen Spaltungen des Pädagogischen keineswegs verleugnet, wie z.B. die zwischen Qualifikationswissen und existentiellem Verstehen, Lernen und Bildung, gesellschaftlicher Brauchbarkeit und individuellem Glück, institutionellem Zwang und subjektiver Freiheit. Doch inszeniert der Film die Lösbarkeit dieser insbesondere in den Lehrern und ihrem Lehren sich manifestierenden widerstreitenden Probleme, allerdings nicht ohne Tragik. So fällt in der filmischen Wunscherfüllung des pädagogischen Traums der Erfolg zusammen mit einem desaströsen Scheitern, das aber ebenso ungewollt wie strukturell unvermeidlich zum Phantasma pädagogischen Gelingens gehört.“
Ich freue mich sehr auf den Vortrag und lade alle Interessierten herzlich ein, zu kommen und mit uns zu diskutieren.