There is no place like home!

Ursulas Meiers „Heimatfilm“ mit dem Titel Home, die Kritiker sind sich da einig, ist eines der interessantesten Kinofilmdebuts diesen Jahres. Auch das Schweizer Publikum bestätigt diese Einschätzung und ging zahlreich für den Film in die Kinosäle.
Mit einem großartigen Schauspielerensemble (mit dabei Isabelle Huppert) entwickelt Meier auf einem verlassenen Airfield in Bulgarien eine Familien-Geschichte, die zwischen grotesker Komödie und Psychodrama verläuft.¬†Agn√®s¬†Godard findet führ diesen filmischen Grenzgang präzise wie verdichtete Bilder.

„Inmitten einer ruhigen und kargen Landschaft erstreckt sich so weit das Auge reicht eine leere Autobahn, die seit dem Bau vor mehreren Jahren unbenutzt geblieben ist und langsam verfällt. Am Rande des von Pflanzen durchdrungenen Asphalts, nur wenige Meter von der Einzäunung entfernt, befindet sich ein einsames Haus mit einem kleinen Garten. In diesem Haus wohnt eine Familie. Der Sommer beginnt, und die Arbeiten werden wiederaufgenommen. Die Autobahn soll in Betrieb genommen werden…“ (artfilm).¬†Soviel zur Ausgangssituation von¬†Home.

Ekkehard Knörer schreibt auf perlentaucher.de unter dem Titel „Sozialsurrealismus“ von seiner Film-Erfahrung, die ihm auf den Leib gerückt ist und fasst zusammen:
„Mutter und Vater wollen die Kinder, sich selbst, die Familie, gegen dieses Eindringen des Außen, dieses aggressive Vorbeifließen der Gesellschaft isolieren. Auch daraus macht Ursula Meier, wie aus so vielem in diesem Film, ein Szenario blanker Buchstäblichkeit. Ja, „Home“ ist eine Parabel mit möglicherweise sogar recht einfacher Botschaft. Sie erzählt von Innenwelt und Außenwelt und vergeblichem Abschottungsversuch. Aber in beinahe jedem Bild steckt ein Widerhaken. Der verblüffendste dieser Widerhaken ist die Komik des Films. Über alles kann man, so bitter es ist, fast immer auch lachen. „Home“ ist ein Film, der sich nach Ansicht so ohne weiteres nicht von der Haut schrubben lässt.“