Kunst der Filmvermittlung
Unter dem Titel „Kunst der Vermittlung. Aus den Archiven des filmvermittelden Films“ startet ein vielversprechendes Projekt von Entuziazm e.V.¬†gefördert von der¬†Kulturstiftung¬†des¬†Bundes.
Es lässt sich¬†an die Reihe pädagogischer Thematisierungen des Films und seiner bildenden Wirkungen innerhalb der letzten Jahre anschliessen. Ich denke hierbei unter anderem an das im Jahre 2002 ins Leben¬†gerufene Projekt Lernort Kino. Bundesweite Schul-Film-Woche, an dem sich inzwischen¬†jährlich dreizehn Bundesländer beteiligen, den Kongress¬†Kino macht Schule¬†(2003) und die aus diesem Kongress entstandene Gesellschaft zur¬†Förderung der Film- und Medienkompetenz Vision Kino¬†(2005), welche die curriculare Verankerung¬†des Mediums Film in der Schule fordert.
Das oben genannte Projekt erweitert den Diskurs um eine wie ich finde entscheidende Perspektive, in dem sie die Filmarchive nach Filmen durchforsten, die das Kino/den Film selbst, seine Geschichte und seine Östhetik thematisieren:
„Für Filme, die das Kino selbst thematisieren, seine Geschichte und seine Östhetik, könnte man das Genre „filmvermittelnder Film“ erfinden: Das kann eine künstlerische Videoarbeit sein, die in einer Montage typische Einstellungen aus Hitchcockfilmen versammelt; das kann aber auch ein Dokumentarfilm über Bild-Motive des Regisseurs John Ford sein. Das Genre „filmvermittelnder Film“ würde ganz unterschiedliche Formate, etwa experimentelle und essayistische Formen für Kino oder Fernsehen und im Bonusmaterial von DVDs versteckte analytische Beiträge umfassen. In Deutschland boten in der Vergangenheit vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender Regisseuren die Möglichkeit, in Filmen über Film nachzudenken.
Das Projekt ‚ÄûKunst der Vermittlung« will nun die mindestens 50jährige Geschichte solcher „Filme über Film“ dokumentieren. Sie sollen recherchiert, erfasst, bekannt und verfügbar gemacht werden. Eine kommentierte Auswahlfilmographie mit Klassikern des filmvermittelnden Films wird erstellt, und es soll regelmäßige Veranstaltungen mit Produzenten, Autoren und Theoretikern zum Thema geben. Der Schwerpunkt von ‚ÄûKunst der Vermittlung« liegt dabei auf drei Ländern (Frankreich, Österreich und Deutschland) mit verschiedenen Kino-, Fernseh- und Kunsttraditionen.“