Harun Farocki – eine Werkschau

Ute Holl hat für das Metropolis-Kino in Hamburg eine Werkschau des Filmemachers Harun Farocki zusammen gestellt. Im Mai sind insgesamt sechs Filme von ihm zu sehen. Die Reihe wird im Juni fortgesetzt.

Ute Holl schreibt zu den filmischen Arbeiten Farockis: „Was Harun Farocki als Künstler und als Denker auszeichnet, ist, dass er Gesellschaftskritik und Filmkritik von Anfang an ins Spannungsfeld der Bilder und der Wahrnehmung von Bildern gestellt hat. Es lohnt sich, noch einmal anzuschauen, wie Medienkritik vor ihrer akademischen Kanonisierung praktiziert wurde: Bereits in den frühen Filmen Farockis sind Körper und Stimmen, Bewegungen und Atem entscheidende Widerstände gegen eine dominante politische Praxis. Später werden die Filme einerseits den Alltag konditionierter Gesten und Bewegungen in Bildern dokumentieren, andererseits diese Gesten, Bewegungen und Topoi von Bildern als Kulturgeschichte analysieren. Wahrnehmung wird als politische Praxis sichtbar gemacht. Was sichtbar wird, ist eine Politik der Bilder. Was fehlt, ist ‚Äì in Hamburg kann man es mit Hubert Fichte sagen ‚Äì Empfindlichkeit des Sehens, was die Bilder des Alltags und der politischen Ikonologie angeht. Die Filme Farockis stellen diese Empfindlichkeit her.“

Die Filme Nicht löschbares Feuer (BRD 1969, Harun¬†Farocki 25 min.),¬†Ein Bild (BRD 1983, Harun Farocki 25 min.), Jean-Marie Straub und Dani√®le Huillet bei der Arbeit an einem Film nach Franz Kafkas Romanfragment ¬ªAmerika¬´ (BRD 1983, Harun Farocki 26 min.), Wie man sieht (BRD 1986, Harun¬†Farocki 72 min.) und Georg K. Glaser ‚Äì Schriftsteller und Schmied (BRD 1988, Harun Farocki 44 min.) liefen schon.

Am 13.05.08 um 21.15 wird Bilder der Welt und Inschrift des Krieges (BRD 1988, Harun Farocki 75 min.) gezeigt.