Kunst oder Unterhaltung? Georg Seeßlen zum deutschen Kino und zum deutschen Filmpreis
Georg Seeßlen schreibt am 2. April in der Zeit-online:¬†“Das Kino, so geht seine Legende, ist vor allem deshalb so spannend, weil es¬†immer Industrie und Kunst gleichzeitig ist. Was aber, wenn eine Gesellschaft¬†wie die deutsche ihr Kino weder richtig als Industrie noch richtig als Kunst¬†behandeln kann? Dann entsteht ein ¬ªKinokomplex¬´, in dem es vornehmlich um¬†Transferleistungen von Staat, Kino und Fernsehen geht. Diese Transferleistungen,¬†verstrüppt genug, um sich allgemeinem Verständnis und Kritik zu entziehen,¬†werden in der Sphäre der Produktion und in der Sphäre der Verwertung vollzogen.¬†Dazwischen liegen merkwürdige Veranstaltungen, in denen sich sehr verschiedene¬†Impulse mehr oder weniger gekonnt verbinden: die Organisation der finanziellen¬†Transferleistungen, die Selbstdarstellung eines Komplexes, der weder Industrie¬†noch Kunst genannt werden darf, der Versuch ¬ªGlamour¬´ zu erzeugen, die¬†Arbeit an der Fernsehkompatibilität der Produkte des Filmkomplexes undschließlich die Auszeichnung der ¬ªbesten¬´ Filme. Eine der merkwürdigsten dieser¬†Veranstaltungen ist der Deutsche Filmpreis, der seit dem Jahr 2005 von einer¬†Deutschen Filmakademie vergeben wird. Ehrlicherweise müsste man sie eher¬†Fernseh- und Filmakademie nennen.¬†(…)“
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