Trivium. Eine deutsch-französische Onlinezeitschrift für Geistes- und Sozialwissenschaften

Die Fondation Maison des sciences de l‚Äôhomme u.a.¬†rufen mit der Online-Zeitschrift „Trivium“ ein Forum des geisteswissenschaftlichen Austauschs zwischen Frankreich und Deutschland ins Leben.¬†Im Editorial der Zeitschrift heißt es:

„Dem in drei Ausgaben pro Jahr unter revues.org erscheinenden Journal liegt die Idee einer attraktiven Verbindung aus Print- und online-Publikationen ebenso zu Grunde wie die konsequente Anwendung des Konzepts der ¬ªregards croisés¬†¬´: In¬†Trivium¬†werden einschlägige deutsche Fachpublikationen zu spezifischen Themenbereichen zum ersten Mal in französischer und umgekehrt relevante französische Beiträge in deutscher Übersetzung präsentiert. (…)
Neben speziellen Themenausgaben zu aktuellen Einzelschwerpunkten werden in Trivium auch Übersetzungen großer Einzelaufsätze erscheinen, die unter Geisteswissenschaftlern nachhaltige Resonanz ausgelöst haben. Ein besonderes Anliegen ist den Herausgebern die Multiperspektivität und der kritische Ansatz des Journals, das kontroversen Meinungen ganz bewußt ein Forum bieten will.“

Die erste und aktuelle Ausgabe der Zeitschrift widmet sich unter der Leitung von Bernd Stiegler und Georges Didi-Huberman dem „iconic turn“ der Geisteswissenschaften.
Die in den 1990er Jahren im deutschen Sprachraum¬†u.a. von Gottfried Boehm – in dem von ihm¬†1994¬†herausgegeben Buch¬†Was ist ein Bild?¬†¬†- programmatisch geforderte, wissenschaftliche Hinwendung zum Bild und seiner Eigenart, bzw. seiner Eigensprachlichkeit jenseits linguistischer Strukturen, hat sich mittlerweile institutionell etabliert. Etliche Graduiertenkollegs, Forschungsprojekte und Studiengänge wurden seither dem Bild und seiner gesellschaftlichen Wirksamkeit gewidmet.

Es scheint daher ein geschickt gewählter Zeitpunkt den „iconic turn“ zu reflektieren, seine unterschiedlichen Denkströmungen zu kartieren und mit den veröffentlichten Beiträgen möglicherweise, wie Didi-Huberman in seinem einleitenden Text schreibt, „die¬†Geschichte und das Denken der Bilder¬†neu zu interpretieren, wieder zu erfinden,¬†wieder zu öffnen.“