Kino-Bildung

Unter dem obigen Titel befragt Heide Schlüpmann in ihrem Vortrag vom 25. März 2007 das Verhältnis von Kino(-Film) und Bildung mit Blick auf deren gemeinsame Geschichte. Im Abstract schreibt Sie:

„Das Kino gilt im Allgemeinen nicht als Bildungseinrichtung. Es stellt sich aber gleichwohl die Frage, ob ihm als massenkulturellen Phänomen nicht doch ein Bildungmoment eignet, das durch das Raster unserer Vorstellung von Bildung fällt. Immerhin haben sich die Gebildeten und Bildungsbeauftragten von Anfang an in die Geschichte des Kinos eingemischt, es bekämpft, es benutzt, und schließlich sich auch als Bildungsgut zueigen gemacht. Vom Kino in Bildungseinrichtungen und von einer Film-Bildung läßt sich ohne weiteres sprechen.“

Schüpmann entwickelt unter anderem die Figur einer „cinephilen Filmbildung“, wie sie ähnlich auch von Alain Bergala in seinem Buch „Kino als Kunst“ vertreten wird. Diese Form der Filmbildung finde erst langsam durch den Umweg über Frankreich Einzug in die deutschen Schulen. Ansätze zur „cinephilen Bildung“ spürt die Autorin in der Geschichte der Theorie des Kinos auf. Dort finden sich beispielweise bei Balazs oder Benjamin Überlegungen zum bildenden Wirkung des Kinos. Gemeinsam sei allen Vorstellungen vom Bildenden des Kinos:

„(…), daß es sich hier um eine „Selbstbildung“ handelt, die gerade nicht auf Kinder beschränkt ist. In ihrem Hintergrund steht die Wahrnehmung einer Diskrepanz zwischen der zunehmend durch Institutionen und ökonomische Prozesse bedingten – globalen – Vergesellschaftung und einem Verlust an selbstreflexivem gesellschaftlich, – „mündig“ – Werden der einzelnen Menschen aus ihrer jeweiligen leiblich-seelischen und geschichtlich-geographischen Existenz heraus. Die moderne Gesellschaft produziert eine Bildungsnot eigener Art, die sie mit ihren pädagogischen Einrichtungen eher vergrößert als lindert, gegen die das Kino aber etwas auszurichten vermag.“

Hier gehts zum vollständigen Text: Weiterlesen sehr empfohlen!