Prof. Dr. Birgit Althans: Wasteland? Kulturelle Bildung im ländlichen Raum, Forschungsapparate und Affekte (27.11.2023)
Abstract
Wie beforscht man Affekte? Was heisst eigentlich Kultur bzw. was soll kulturelle Bildung im ländlichen Raum bewirken? Wie geht das überhaupt? Meint ländlicher Raum Landschaft? Was heisst Kulturlandschaft? Im Projekt ‚Wasteland? Ländlicher Raum als Affektraum und kulturelle Bildung als Pädagogik der Verortung‘ untersuchen drei Forscherinnen mit drei unterschiedlichen disziplinären Hintergründen (Kunst-, Medienwissenschaft und Kulturanthropologie) drei unterschiedliche Kulturinstitutionen (Stiftung für Gegenwartskunst, Theater und Museum) und dörfliche kulturelle Praktiken in drei unterschiedlichen Regionen. Im Fokus stehen dabei der Umgang mit Veränderungen vertrauter ländlicher Räume und Orte und damit verbundene Zugehörigkeits- bzw. Verlusterfahrungen. Bei der Beobachtung der aktuellen Transformationsprozesse, die durch Energie- und Klimakrise in den drei Regionen prägen, werden sowohl der Landschaft, wie Tieren, Wind, Wasser, Böden und Pflanzen ebenso ‚Performativität‘ zugestanden wie den dort lebenden und handelnden Menschen. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Handlungsmacht von ‚Apparaturen des Forschens‘ im ethnographischen Forschungsprozess gelegt. Welche Rolle spielen Medien wie visuelle und audiovisuelle Aufzeichnungsapparate? Und wie bringen die Forschungsapparate das Beforschte in gewissem Sinne mit hervor?
Info
Birgit Althans, Prof. Dr. Seit 2018 Professorin für Pädagogik an der Kunstakademie Düsseldorf, davor Professorin für Empirische Grundschulpädagogik mit dem Schwerpunkt Genderforschung an der Leuphana Universität Lüneburg (2013-2018), davor Professorin für Sozialpädagogik in Trier.
Forschungsschwerpunkte: Kulturwissenschaftliche Fragen der Erziehungswissenschaft, Forschungsfragen und -methoden des Material Feminism in der qualitativen Forschung, Historische und Pädagogische Anthropologie.
Aktuelle Forschungsprojekte: Wasteland? Ländlicher Raum als Affektraum und kulturelle Bildung als Pädagogik der Verortung (2020-2023, BMBF); 2017-2020: Transkulturelle Bildungspraktiken in postmigrantischem Theater und in der Schule: Method-Mixing als Transmission (BMBF), sowie 2017-2020 Materialität von Geschlecht und pädagogischer Autorität – Interferenzen von Körpern und Dingen in Bildungsinstitutionen. Gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Bildcredits: Janna Wieland, bei Wittmund, 2022