Tom Braun: Auf dem Weg zur Kulturschule? (26.05.2014)
Abstract
Schule ist für Kinder und Jugendliche mehr als ein Ort der Qualifikation und Ausbildung – neben Familie und Peers ist sie ihr zentraler Lebensort: Denn gerade in Zeiten der Ganztagsbildung verbringen Jugendliche und Kinder hier den Großteil ihres Tages.
Durch die Sicht auf Schule als Lebensort wird auch die Frage nach der Schulqualität neu gestellt: Schule ist ein Ort vielfältiger sozialer und kultureller Praktiken, an denen alle in der Schule lernenden und arbeitenden Menschen beteiligt sind. Immer mehr Schulen beziehen daher zunehmend Möglichkeiten ästhetisch-kultureller Praxis ein, um ihre Schulkultur durch neue Handlungs- und Lernräume bewusst zu gestalten. Als Schulen mit kulturellem Profil verankern sie ästhetisch-kulturelle Praxis in allen Bereichen des Schullebens und nutzen Fragen der kulturellen Bildung für ihre Qualitätsentwicklung.
Die Erfahrungen zeigen: Der Weg zur Kulturschule stellt die Fachkräfte vor zahlreiche Herausforderungen. Wie lassen sich Abläufe des Schulalltags und Prozesse ästhetisch-kultureller Praxis mit einander verbinden? Welche strukturellen Voraussetzungen und Haltungen müssen gegeben sein, um mit Kunst und Kultur den Lebensort Schule nachhaltig gestalten zu können? Welche Rolle spielen Künstler_innen und Kulturpartner_innen in einer Schule mit Kulturprofil?
Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) hat in den letzten Jahren zahlreiche Schulen begleitet und das Konzept einer kooperativen Kulturschule entwickelt. In seinem Vortrag stellt Tom Braun Erfahrungen aus der Arbeit der BKJ vor und gibt Einblick in die Praxis der kulturellen Schulentwicklung.
Info
Tom Braun ist Geschäftsführer der BKJ, dem Dach- und Fachverband für Kulturelle Bildung in Deutschland. Seine Arbeits- und Forschungsgebiete liegen in der Ästhetik- und Bildungstheorie, der Theorie und Praxis der Kulturellen Bildung sowie der Kulturellen Schulentwicklung.