Niclas Stockel: Quo vadis, Musikvideo(-forschung)? (17.12.2019)
Abstract
In jüngster Zeit sind vereinzelte Publikationen erschienen, die den Forschungsdiskurs hinsichtlich des Musikvideos im digitalen Zeitalter erweitert haben. Oftmals werden zeitgenössische Musikvideo-Formen etwa im Echoraum der sogenannten „Post-Internet-Art“ verortet. Neuartige Distributionsformen und Rezeptionsbedingungen werden in diesem Zusammenhang vorrangig berücksichtigt. Seitens der Produktionsästhetik sind allerdings gleichermaßen Paradigmenwechsel auszumachen: Nicht selten werden auf verschiedenen Ebenen etwa erhebliche Eingriffe in das musikalische Ausgangsmaterial vorgenommen.
Zudem werden Musikvideos, denen ein einziges (zum Teil umarrangiertes) Musikstück zugrunde liegt, aktuell in einer nie dagewesenen Pluralität an Fassungen und Versionen produziert und nahezu simultan veröffentlicht. Neuartige Musikvideo-Typen wuchern im Internet. Der Vortrag liefert Einblicke in den zeitgenössischen Diskurs und stellt weiterführende Fragen an das Musikvideo als Forschungsgegenstand.
Info
Niclas Stockel ist seit 2016 Lehrkraft für besondere Aufgaben im „Intermedia“-Studiengang der Universität zu Köln. Geschichte, Analyse sowie Produktion und Ausgestaltung von Musikvideos sind neben der Behandlung von Musik in Film und Fernsehserie die Schwerpunkte seiner Lehrveranstaltungen. Studium der Musikwissenschaft, Germanistik und Philiosophie in Münster und Mainz. Seit 2016 Promotion zum Thema „Musikvideo 2.0“. Zudem aktiver Musiker (Gesang/Gitarre) und Musikvideo-Produzent.
Bildcredits: NETFLIX 2019