monthly lectures
Kunst & Kunsttheorie

Abstract

Seit 2019 sind Seraina, Jonas und zuerst vier, dann fünf und mittlerweile dreizehn Tauben eine artenübergreifende Kompanie. Von dem Beziehung- und Erfahrungswissen, das sie dabei sammeln, erzählen sie in dieser Lecture.

Dabei geht es um das gemeinsame Handeln von Seraina, Jonas und den Tauben und den Erzählungen die sich daraus ergeben. Die Erzählung handeln von Gegenständen, die ihre Beziehung beschreiben. Diese Gegenstände verstehen sie mit Donna Haraway als materielle  Semiotik. Einer dieser Gegenstände sind die Fluglöcher, durch sie können sich die Tauben zwischen dem Kunstraum und der Stadt frei hin und her bewegen oder die rosafarbenen Gummihandschuhe, ihre Bedeutung hat sich allmählich vom Putzutensil zum gemeinsamen Spielzeug verschoben oder der gelb-orangene Flugkasten, der das gemeinsame Reisen ermöglicht.

All das sind Gegenstände, die Seraina, Jonas und die Tauben über ein zärtliches Handeln verbinden. Zärtlichkeit, muss nicht unbedingt sanft oder behutsam sein, sondern Zärtlichkeit ist etwas, das von einem konkreten Tun geleitet ist, das den anderen zuspielt, mit ihnen spielt, ohne einander schaden zu wollen. Das ist es, was Seraina und Jonas in der Zusammenarbeit mit den Tauben suchen: Eine materielle Semiotik der Zärtlichkeit.

Info

Seraina Dür und Jonas Gillmann arbeiten seit 2018 zusammen. Seraina ist Künstlerin und Vermittlerin, Jonas ist Dramaturg und Produktionsleiter. Zusammen mit Stadttauben sind sie eine arten-übergreifende Kompanie. Unter dem Titel “Parlament der Dinge, Tiere, Pflanzen und Algorithmen” sind seither mehrere Arbeiten entstanden, die u.a. am Neumarkt Zürich, Südpol Luzern, Theater Basel und Helmhaus Zürich zu sehen waren. In ihren Arbeiten kreieren sie installative und performative Settings, die Übungsfelder sind für sorgsame Beziehungen und weniger anthropozentrische Erzählungen.

Weitere Infos unter: www.sdjg.ch

Zu Jonas Gillmann: www.jonasgillmann.ch

Zu Seraina Dür: https://www.goldproduktionen.ch/equipe/seraina-dür/