Rudolf Preuss: Media Monitoring – Interventionierende Lehrperformanz (25.05.2016)
Abstract
Die Wirtschaftskrise von 2009 hat es vorgemacht: Trendanalysen und Reaktionsalgorithmen im Millisekundentakt brachten das Finanzsystem zum Absturz. Die Tendenz zur Standardisierung, auch der visuellen Wirklichkeit, gestaltet unsere Zukunft wesentlich. Im aktuellen kunstpädagogischen Diskurs wird unter dem Begriff „Bilderflut“ das Phänomen — anknüpfend an Hartmut von Hentigs Beschreibung der anzunehmenden ästhetischen Beanspruchung – eher bewahrpädagogisch angegangen. Müssen wir zurück zum Matschen und Suhlen im Kunstunterricht, wie es viele KollegInnen praktizieren, oder gibt es andere, tragfähige Konzepte des Umgangs mit digital konstruierten Wirklichkeiten? Egal, welches Konzept von Kunstunterricht verfolgt wird: umgesetzt werden muss es immer gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen. Der Umgang mit deren Energien ist deshalb basal für jedes Unterrichten oder Vermitteln. Zentral gesetzt ist die Haltung der Lehrenden, deren Fachkompetenz Einfühlungsvermögen und Strukturiertheit die Performance der Erkenntnis forcieren oder behindern.
Info
Rudi Preuss, *1951, Studium der Arächologie, Kunstgeschichte, Geschichte, Kunst, Kunstpädagogik, Philosophie, Informationstechnologien und Mediengestaltung | Promotion Intermedia: Künstlerische Experimente und Vermittlungsprozesse | Ab 2000 Lehrbeauftragter an Universität Dortmund, seit 2005 beschäftigt an der Technischen Universität Dortmund, dann Universität Paderborn | Arbeitsschwerpunkte: Geschichte Intermedia, Video und Videokunst, Vermittlungsstrategien intermedialer Bildung, kulturelle Bildung.