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Kunst & Kunsttheorie

Abstract

Vor dem Hintergrund von Michel Serres‘ Konzeption der „Quasi-Objekte“ und Jacques Lacans Modell des psychischen Apparates als Verknotung des „Realen“ mit dem „Symbolischen“ und dem „Imaginären“ lassen sich einige Mischwesen, die die algorithmische Medienkultur in Form von Suchmaschinen, Werbealgorithmen, Buchempfehlungen, Partnerbörsen und anderen künstlichen Intelligenzen produziert, als Quasi-Subjekte beschreiben. Diese Quasi-Subjekte bevölkern die sozialen und kommunikativen Umwelten der algorithmischen Medienkulturen und sorgen dafür, dass sich das Symbolische vom Imaginären über das Reale schiebt und damit die tendenziell neurotisch geprägte existentielle Struktur der Moderne überlagert wird durch eine tendenziell psychotische Stimmung des 21. Jahrhunderts.

Info

Torsten Meyer, Jg. 1965, Professor für Kunst und ihre Didaktik mit dem Schwerpunkt aktuelle Medienkultur an der Universität zu Köln. Studium der Kunst, Soziologie, Erziehungswissenschaft an den Universitäten Lüneburg und Hamburg sowie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Arbeitsschwerpunkte: Post-Internet Art Education, pädagogische Medientheorie, Lehren nach dem Ende des Durchblicks, Schul- und Hochschulentwicklung im Horizont grundsätzlich veränderter Medienkultur. Er ist Autor und (Mit-)Herausgeber verschiedener Bücher, zuletzt: Where the magic happens – Bildung nach der Entgrenzung der Künste (2016), Übertrag. Kunst und Pädagogik im Anschluss an Karl-Josef Pazzini (2017), Arts Education in Transition – Ästhetische Bildung im Kontext kultureller Globalisierung und Digitalisation (2020), Curatorial Learning Spaces – Kunst, Pädagogik und kuratorische Praxis (2023).

Weitere Informationen unter: medialogy.de