Alina Bonitz: Haltung performen. Queere Kunstpädagogik als Haltung (09.01.2023)
Abstract
Der Beitrag gibt einen Einblick in mein Dissertationsprojekt „Haltung performen/ Queere Kunstpädagogik als Haltung“. Anlass dafür ist die Tatsache, dass Diskriminierung an Schulen trotz zahlreicher Antidiskriminierungsprogramme für viele Beteiligte Alltag ist. Lehrkräfte sind daran regelmäßig selbst beteiligt, reagieren nicht oder wirken und fühlen sich handlungsunsicher bzw. -unfähig. In diesem Zusammenhang wird oft von einer bestimmten (sexismuskritischen, antirassistischen, antidiskriminierenden…) Haltung gesprochen, die Lehrkräfte haben, zeigen, bewahren und auf keinen Fall verlieren sollten. Und auch wenn in der Kunst und Kunstpädagogik (z.B. durch einen bestimmten Kanon) ebenfalls Herrschaftsverhältnisse reproduziert werden, bietet der Umgang mit ihr Anknüpfungspunkte für die Dekonstruktion (geschlechtlicher) Normen. Es soll daher in diesem Beitrag zum einen die dynamische, performative und kollektive Komponente des Phänomens Haltung näher beleuchtet und zum anderen überlegt werden, wo und warum sich gerade in der Kunstpädagogik Momente auftun, in denen diskriminierende Strukturen verlernt und eine queere Haltung geübt werden kann.
Info
Alina Bonitz promoviert seit Anfang des Jahres bei Prof. Dr. Manuel Zahn zum Thema „Queere Kunstpädagogik als Haltung“. Bis 2021 studierte sie Sonderpädagogik mit dem Lernbereich ästhetische Erziehung an der Uni Köln. Mit ihrer Masterarbeit, einer ästhetischen Forschung zum Thema Diskriminierung in Lehrmaterialien, hat sie bereits auf künstlerische Weise gezeigt, wie diskriminierende Strukturen in der Schule aufgedeckt und dekonstruiert werden können. Dass Haltung zeigen in der Praxis manchmal bedeutet gegen Windmühlen zu kämpfen und das Bedürfnis hervorruft sich irgendwo festhalten zu können, erfährt Alina Bonitz immer wieder in ihrer Tätigkeit als Vertretungslehrerin an einer inklusiven Grundschule.