monthly lectures
Kunst & Kunsttheorie

Abstract

Wie präfigurieren digitale Daten unsere Sozialität? Wer gestaltet die Software, die wir täglich nutzen und welche Werte schreiben sie hinein? Und welche beabsichtigten und unbeabsichtigten Konsequenzen folgen daraus – vor allem für Schüler*innen? In diesem Vortrag geht Felicitas Macgilchrist diesen Fragen anhand Forschungsprojekten zu Datafizierung und Schule nach. Der Prozess der Datafizierung—d.h. das zunehmende Sammeln, Speichern, Auswerten, Zirkulieren und Visualisieren von digitalen Daten—wird dabei als ambivalent gesehen, mit größerer Kontrolle und Überwachung auf der einen Seite (Stichwort: surveillance capitalism) sowie mehr Gerechtigkeit und neuen Partizipationsmöglichkeiten auf der anderen (Stichwort: convivial edtech).

Info

Felicitas Macgilchrist leitet die Abteilung „Medialen Transformationen“ am Georg-Eckert-Institut – Leibniz Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) in Braunschweig und ist Professorin für Medienforschung mit dem Schwerpunkt Bildungsmedien an der Georg-August-Universität Göttingen. In ihrer Forschung beobachtet sie, wer Schule durch digitale Technologie versucht zu ändern und was sich dabei entfaltet. Aktuelle Projekte begleiten digitale Praktiken im Unterricht, reflektieren Konzepte in den Debatten um digitale Bildung wie Datafizierung und Postdigitalität, und entwickeln partizipative Methoden um Lernsoftware mit Schüler*innen zu gestalten.

Bildcredits: Scholz/flickr