monthly lectures
Kunst & Kunsttheorie

Abstract

Affirmationen wollen die Praxis des positiven Denkens fördern, indem mit inspirierenden Statements auf grafisch ruhigen Hintergründen eine bejahende Lebenseinstellung beschworen wird. Affirmation-Memes kehren diese Glaubenssätze ins Ironische um: Mit überspitzten Botschaften in Kombination mit Y2K-Visuals und Neon-Fonts parodieren Instagram-Channels wie @afffirmations die ursprünglich zu Zwecken der Selbstoptimierung angelegten Texte und Grafiken. In unserer Exploration wollen wir den Ursprüngen und der Popularität dieses Meme-Genres auf die Spur kommen, über dessen Anatomie und Ästhetik sowie seine Zirkulation in spezifischen Communities sprechen und dessen Relationen zu Zeitgeist und Themenbereichen wie psychischer Gesundheit, Produktivität & Achtsamkeit und Esoterik erforschen.

 

Im Kontext des Forschungsnetzwerks Dank Images:
Krisenszenarien – von #covid19 bis #capitol – befeuern die Bildproduktion und lassen Memes zu politischen Akteur*innen werden. Der Begriff dank [dæŋk] markiert dabei einen Extremwert im Diskurs und verbindet Qualitäten zwischen Coolness, Weirdness sowie Spezialwissen entgrenzter Bedeutungsräume der Memekultur. Das Symposium/Worklab ‘dank images’ sucht entlang des durchdringenden Gefühls eines Living in the End Times (Zizek) nach neuen Formen der visuellen Begegnung und kulturellen Aushandlung und untersucht trending and hidden Hashtags in einer kollektiven Field Study auf ihr (kunst)pädagogisches Potential.

http://kunst.uni-koeln.de/dankimages

Info

Christina Vollmert ist promovierte Medienkultur- und Theaterwissenschaftlerin, Kunsthistorikerin und freie Kuratorin. Derzeit vertritt sie die Juniorprofessur Kunst Medien Bildung am Department Kunst und Musik der Universität zu Köln und koordiniert u.a. den dort angesiedelten Studiengang Intermedia. Sie forscht und lehrt an den Schnittstellen von Technik-, Kunst- und Mediengeschichte des 19. Jahrhunderts sowie im Bereich aktueller Phänomene digitaler Bildkulturen.

Helene Heuser ist Doktorandin am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik an der Justus-Liebig-Universität sowie Stipendiatin am GCSC – International Graduate Centre for the Study of Culture in Gießen. Sie forscht an der Schnittstelle von Popmusik und Gesellschaft und schreibt über zeitgenössische und populäre Musik als Mitherausgeberin des feministischen Fanzines Grapefruits.