monthly lectures
Kunst & Kunsttheorie

Abstract

ChatGPT, Midjourney, StableDiffusion und Co. – Diese KI-Systeme sind zurzeit in aller Munde und entfachen nicht nur den Diskurs rund um Künstliche Intelligenz und Algorithmen sowie ihre gesellschaftlichen und soziopolitischen Vor- und Nachteile noch weiter, sondern geben uns ebenfalls einen Einblick in mögliche Zukunftsszenarien für das Zusammenleben und -arbeiten mit (und vielleicht für) diese Technologien. Doch was in und hinter der „easy to use“ Interfaces dieser Programme passiert, um sie am Laufen zu halten, eröffnet zumeist eine Vielzahl an Ausbeutungs- und Unterdrückungspraktiken, die den User*innen verheimlicht bleiben soll. Denn in der Jetztzeit scheinen die Büchse der Pandora und die algorithmische ‚Black Box‘ Synonyme füreinander geworden zu sein.

Der Vortrag beleuchtet die (historische) Verstrickung zwischen Kolonialisierung und algorithmischen Systemen und liefert verschiedene praktische und theoretische Ansätze, um derzeitige koloniale algorithmische Strukturen zu dekonstruieren, aufzulösen und alternative Formen von Algorithmuskulturen zu imaginieren. Drüber hinaus wird die thematische Verknüpfung verschiedener Prüfungsformate im Intermedia-Master skizziert; über die Ringvorlesung bis hin zur Forschungswerkstatt und schlussendlich die Masterarbeit.

 

Info

Anna Sprenger hat Intermedia und Medienkulturwissenschaften im Master an der Universität zu Köln studiert und ist ehemalige wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Kunst und Kunsttheorie. Ihre Forschungsschwerpunkte sind postkoloniale Theorie, die Kolonialgeschichte und Kolonialität von Algorithmen und KI-Systemen sowie dekoloniale Praktiken und Ansätze zur Dekonstruktion dieser Systeme. Zuletzt hat sie am Projekt „Algorithmic Literacy Lab“ mitgearbeitet.