Seminar »Where is my mind?«

Allgemein

where is my mind? way out in the water,…

Kann man ohne Körper denken? In den Wissenschaften zeichnet sich seit Längerem unter dem Stichwort »Embodiment« eine deutliche Bewegung ab: Immer weniger plausibel erscheint die Idee, dass das Mentale und das Körperliche prinzipiell getrennt voneinander verstanden werden können. Neuere Theorien verlassen einen solchen Denkrahmen, in dem der subjektive Geist dem Körper und den Elementen seiner Umwelt als Objekte gegenübersteht. Der gemeinsame Kern dieser Theorien besteht in ihrem Verständnis des Geistes als etwas in den Körper und in die Umwelt Ausgedehntes.

Das Blockseminar »where is my mind? way out in the water, see it swimming – Theorien der Verkörperung und fachdidaktische Anschlüsse« führt in die aktuelle und interdisziplinär geführte Diskussion des Embodiment ein, befragt die Bildende Kunst und exploriert Anschlussmöglichkeiten für die Kunstpädagogik.

Dozentin: Vivien Grabowski

Allgemein

Manifest: Embodied (Art) Education

Wie sollte eine Kunstpädagogik aussehen, die sich nicht an ein „Gehirn im Tank“ oder ein „kognitives Sandwich“ richtet – sondern die Intelligenz von Schüler*innen als etwas verkörpertes, eingebettetes, ausgedehntes und enaktives versteht? Wie sieht eine Schule aus, an der „verkörperte“ Lernmethoden eingesetzt und gefördert werden? Zum Abschluss des Blockseminars haben die Teilnehmer*innen ein kollektives Manifest zu einer Embodied (Art) Education verfasst.

Studierendenbeitrag

Jonas Kohnen: Embodied Mind

Der Körper ist ein spannendes Objekt. Ein Objekt, das im Vergleich zu materiellen Dingen noch zusätzlich denken kann. Etwas, das wir von innen und von außen betrachten können.[1]Aber inwiefern bestimmt eigentlich der Körper und sein Umfeld unsere Gedanken?

Darum geht es im Modell des „Embodied Mind“ (verkörperter Geist). Dieses Modell stellt innerhalb der Embodiment-Debatte eine Art Sammelthese für vier Strömungen dar: Extended, Embedded, Embodied und Enactive Mind (4 Es).[2]Sie legt den Fokus auf die Rolle des Körpers und seinen spezifischen Beitrag zur Entstehung kognitiver Prozesse. Aber was heißt das jetzt genau? „Jonas Kohnen: Embodied Mind“ weiterlesen

Studierendenbeitrag

Anja Fritz: Enaktivismus

keine gestaltete Umwelt ohne Lebewesen keine kognitiven Strukturen ohne Körper keine wahrnehmende Handlung ohne Umwelt keine kognitiven Strukturen ohne Lebenserhaltungstreben keine gestaltete Umwelt

Der Enaktivismus ist ein theoretischer Ansatz innerhalb einer Neuorientierung der Kognitionswissenschaften. Er thematisiert die Zusammenhänge und Wechselwirkungen von Körper, Kognition und Umwelt. Danach passen sich Lebewesen nicht nur an ihre jeweilige Umwelt an, sondern sie passen ihre Umwelt aktiv ihren Lebensbedürfnissen an. Innerhalb der Evolution entwickeln sich kognitive Strukturen entlang dieser Handlungen (vgl. Fingerhut/Hufendiek/Wild 2013: 83-91). „Anja Fritz: Enaktivismus“ weiterlesen

Studierendenbeitrag

Aylin Kiziltas & Jil Peters: Extended Mind – Ein…

Kannst du dich noch selbstständig durch die Gegend navigieren? Oder kannst du vielleicht noch die Telefonnummer deiner Freunde auswendig? Viele Menschen verlassen sich heutzutage auf Hilfsmittel aus der Umwelt als Informationsspeicher. Auch der Alltag scheint für viele, beispielsweise ohne Smartphone, unvorstellbar.

Laut einigen Kognitionswissenschaftler*innen tritt dieses Phänomen nicht aufgrund von einer Gedächtnisschwäche auf, sondern aufgrund der Natur unseres Geistes. Der Körper stellt nämlich keine feste Grenze des Geistes dar. Dieser kann sich nämlich über den Körper hinaus in die Umwelt erstrecken. Wir können uns das in etwa so vorstellen: Weil mein Guthaben leer ist, möchte ich meinen Freund von einem fremden Smartphone aus anrufen. Dabei greife ich auf die Kontaktliste meines Smartphones zu, um die Nummer meines Freundes in das fremde Smartphone eingeben zu können. Greife ich in solch einer Situation nun auf das Smartphone als passives Objekt zu oder ist das Smartphone ein aktiver Teil meines ausgeweiteten Geistes, da es eine dem Gedächtnis vergleichbare Rolle übernimmt? „Aylin Kiziltas & Jil Peters: Extended Mind – Ein Gegenstand als Teil deines Geistes“ weiterlesen