Royston Maldoom, geboren 1943 in London, fand nach einer Ausbildung zum Landwirt im Alter von 20 Jahren zum Tanz. Er studierte an der Rambert Ballet School und der Royal Ballet School in London und an der American Dance School in New York.
Royston Maldoom entwickelte seit den 80er Jahren seine Philosophie des Community Dance: Er leitete Tanzprojekte u.a. in Südafrika während der Wahl Mandelas, in Litauen während der Unabhängigkeitsbewegung sowie in Kroatien und Bosnien während des Balkankrieges. Sein Engagement führte ihn 1996 nach Äthiopien, wo er mit 100 Straßenkindern ein Tanzprojekt organisierte. Entsprechende Projekte folgten; so arbeitete er etwa mehrere Jahre lang mit sozial benachteiligten Kindern in Peru, mit katholischen und protestantischen Kindern in Nordirland, mit Gefängnisinsass_innen, Kindern und Erwachsenen mit Lernschwächen, Körper- oder Lernbehinderungen, Jugendlichen jenseits der gängigen Ausbildungswege, Kindern im Exil oder auf der Flucht. Das Tanzprojekt “Le Sacre du Printemps” mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Sir Simon Rattle und mit 250 Kindern wurde durch den Dokumentarfilm “Rhythm Is It!”, der 2005 die „Goldene Lola“ erhielt, einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Weitere choreografische Arbeiten mit großen Jugendgruppen in Begleitung mit internationalen Orchestern in Addis Abeba, Lima, Belfast, Vilnius sowie an diversen Orten in Großbritannien schlossen sich an. Zahlreiche Aufträge und Anfragen für choreographische Projekte, Workshops und Vorträge führen den mit Preisen und Ehrungen vielfach ausgezeichneten Royston Maldoom bis heute zu den verschiedensten Institutionen und Initiativen weltweit.
Foto: © Volker Beinhorn Fotografie