Hysterisches Globusgefühl

Hysterisches Globusgefühl ist ein mehrfach ausgezeichnetes queer-feministisches Berliner Performance-Kollektiv, dass sich auf der Schnittstelle zwischen Kunst und politischer Aktion bewegt. Ihren Namen hat die Gruppe einer psychiatrischen Diagnose entlehnt: “Der Globus hystericus (dts.: hysterisches Globusgefühl) ist hauptsächlich durch das Gefühl gekennzeichnet, (…) einen Kloß im Hals zu haben und schlecht atmen zu können. Ein Zwang sich zu räuspern und geringfügige Stimmstörungen können ebenfalls bestehen. Es tritt häufig als Symptom einer endogenen Depression auf.” Die Performer*innen Arne Schirmel und Lea-Sophie Schiel geben in der springschool Einblicke in die Arbeitsweise des Kollektivs:

Lea-Sophie Schiel studierte Theater- und Medienwissenschaft und Philosophie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sowie an der Universität Bern. Parallel zu ihrem Studium sammelte sie zahlreiche Erfahrungen im Rahmen von Praktika (schauspielfrankfurt und Staatstheater Nürnberg) der Organisation von Theaterfestivals (u.a. Arena… der jungen Künste) und Jury-Tätigkeiten. Von 2012-2014 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft sowie dem Büro für Gender und Diversity an der FAU tätig. Zudem ist sie Mitglied des mehrfach ausgezeichneten queer-feministischen Performance-Kollektivs Hysterisches Globusgefühl. Ihre Monografie „Theater im politischen Kampf“ wurde mit dem Förderpreis der Gesellschaft für Theatergeschichte 2012 ausgezeichnet. Ihre Dissertationsschrift, die sie als Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung an der Freien Universität Berlin (FU) erarbeitet hat, erscheint im April 2020 unter dem Titel „Sex als Performance.“ Neben Lehraufträgen an der FU, FAU, der HFBK Dresden und der Universität Hildesheim ist sie Mitglied der AG-Gender der Gesellschaft für Theaterwissenschaft, des wissenschaftlichen Ausschusses der Gesellschaft für Theatergeschichte sowie der Jury des Performing Arts Festivals Berlin 2020.

Arne Schirmel ist Performer und studierte Theaterwissenschaft in Erlangen und Gießen, wo er unter anderem bei Tino Sehgal, Antonia Baehr, Ivana Müller und Claudia Bosse lernte. Seit 2010 arbeitet er an eigenen künstlerischen Projekten und in Kollaboration mit anderen Künstler*innen. 2012 trat er dem Performance-Kollektiv Hysterisches Globusgefühl bei. Des Weiteren arbeitete er 2015 für die Gruppen BigNotwendigkeit und Monster Truck. 2016 performte er in Tino Sehgals Arbeit „These Associations“ in Dresden im Albertinum, in Paris im Palais de Tokyo und 2017 in der Volksbühne, Berlin. 2017 arbeitete er außerdem mit dem Regisseur und Choreografen Sebastian Blasius zusammen. 2019/20 performte er für Dora Garcia die Arbeit „Two Planets Have Been Colliding for Thousands of Years“ im Martin-Gropius-Bau, Berlin.

Lea-Sophie Schiel und Arne Schirmel leiten den Workshop mit der Nummer 5.

https://hysterischesglobusgefuehl.wordpress.com/