Dank Images, Tiktok und Apokalypse. Bildhandeln im Internet
Symposium/Worklab: FR 10.12.21 + SA 11.12.21
Call for Participation
Krisenszenarien – von #covid19 bis #capitol – befeuern die Bildproduktion und lassen Memes zu politischen Akteur*innen werden. Der Begriff dank [dæŋk] markiert dabei einen Extremwert im Diskurs und verbindet Qualitäten zwischen Coolness, Weirdness sowie Spezialwissen entgrenzter Bedeutungsräume der Memekultur. Das Symposium/Worklab ‘dank images’ sucht entlang des durchdringenden Gefühls eines Living in the End Times (Zizek) nach neuen Formen der visuellen Begegnung und kulturellen Aushandlung und untersucht trending and hidden Hashtags in einer kollektiven Field Study auf ihr (kunst)pädagogisches Potential.
Symposium/Worklab: FR 10.12.21 + SA 11.12.21
Veranstaltungsort: Zoom via Uni Köln und Mozarteum
https://kunst.uni-koeln.de/dankimages
PROGRAMM:
FREITAG: Dez 10, 2021 (16.00-20.00)
16.00WELCOME
16.30 Valentina Tanni – Memestetica
17.30 Pause
18.00 Katja Gunkel – Cuteness
19.00 STRINGS
SAMSTAG: Dez 11, 2021 (9.00-21.00)
09.00 HELLO AGAIN
09.30 EXPLORATIONS: Forschungsfragen/ Inputs/ Materialkunde
14.30 DEEP END & LONG RESEARCH: individuelle Recherchen und Spaziergänge im Feld
18.00 STRINGS: Lightning Talks zu den Forschungsergebnissen aus den individuellen Recherchen, Diskussion und Verabredungen.
Get Ready with our Fanzine!
Beitragende am FREITAG: Dez 10, 2021
VORTRÄGE
16.30–17.30 Uhr
Valentina Tanni. Memestetica.
The era of nonsense. Weirdness, absurdism and surrealism in Internet memes. Favoring drift, serendipity, and the free association of images, texts and sounds, the Internet has multiplied our opportunities to encounter - and generate - weirdness and nonsense. By opposing the category of “common sense”, nonsense can acquire a disruptive value and become a form of resistance to an homologating culture, as well as a creative way to exorcise the contradictions of our time. In an era characterized by a profoundly unstable socio-political framework, and a sense of impending doom, the response - especially among young Western people - takes the form of a Dadaist attitude that manifests itself in a spontaneous way, just as a conditioned reflex.
18.00–19.00 Uhr
Katja Gunkel. #cute oder how to HUG someone through the internet.
Mit cuteness widmet sich der Vortrag nicht nur einem integralen Bestandteil digitaler Bildkulturen, sondern zugleich einer Schlüsselästhetik der Gegenwart. Stets auf einer komplexen affektiven Gemengelage basierend, ist das ästhetische Urteil cute für ambivalente Erfahrungen prädestiniert. Niedliches versteht sich dabei nicht bloß als eine ästhetische Entgegnung auf das (vermeintlich) Kleine und Schwache, als Sehnsuchtsfigur des (vorgeblich) Nahbaren, Verständlichen und Behaglichen tritt es inflationär in Entfremdungssituationen wie Krisenzeiten auf den Plan. Mechanismen und Wirksamkeit der Kippfigur des Niedlichen, jener bereits in sich vergifteten happy pill, gehen wir u.a. anhand von Memen nach und befragen sie auf ihr kritisches Potential.
Beitragende am SAMSTAG: Dez 11, 2021
EXPLORATIONS
09.30–10.00 Uhr
Sophie Gruber. „1 like = 4 hours fasting“ - in den Sozialen Medien vernetzen sich abseitige Communities, die die im realen Raum gültigen Tabus brechen und ein verstecktes Dasein führen - denn von den Betreiber*innen der Plattformen, aber auch vom Jugendschutz werden sie als gefährlich eingestuft. Das trifft zum Beispiel auf die Pro Ana Community zu, eine Online-Gemeinschaft von Nutzer*innen, die sich gegen die Pathologisierung ihres Verhaltens auflehnt und sich gegenseitig dabei unterstützen möchte, mit einer Essstörung zu leben. In diesem Worklab wird aufgezeigt und diskutiert, welche Bild- und Memewelten diese kontroverse Community hervorbringt.
Jana Wodicka. LET’S PRINT THE INTERNET - Ein Streifzug durch digitale Ökosysteme. Zwischen Entsetzen, Belustigung und Irritation bewegen wir uns gemeinsam durch die Sammlung bedeutungsgeladener, ästhetischer Ausdrucksformen digitaler Kulturen. Die Sammlung befindet sich dabei im Spannungsfeld einer unvermeidlichen Beliebigkeit digitaler Bildauswahlen und einem Fokus unserer (vermeintlich) deterministisch wirkenden Filterblasen. Ganz im Zeichen der Ambivalenz folgt ein kleiner Abstecher in die Welt der (O)possum-Memes.
10.00–10.30 Uhr
Rebecca Bach. Superschool’s ‘Gesichtsbuch’ sieht sich als Teil eines Diskurses um die Möglichkeiten künstlerischer Forschung (‘artistic research’) und erprobt Schnittstellen von Wissenschaften und Künsten. Superschool verzichtet bewusst auf eine Festlegung auf bestimmte gesellschaftspolitische Inhalte, sondern besetzt die Zwischenräume von Protagonist*innen, Medien und Empfänger*innen. In der Performance “Gesichtsbuch” wird die digitalisierte Welt des Internet mit dem Besuch eines akademischen Vortrags kombiniert und in eine analoge Bühnenform übertragen. Superschool zweifelt das Ergebnis nicht an. Es ist entweder das interessante Resultat eines kollektiven Findungsprozesses oder die Fantasterei eines Einzelnen. Beide Lösungen sind willkommen, zeigen sie doch die Möglichkeiten und Unzulänglichkeiten von sogenannter demokratischer Wissensherstellung.
10.30–11.00 Uhr
Manuel Zahn. Der Beitrag wird in theoretischer Perspektive der »Mikroformate« (Moormann et al 2021) am Beispiel des Meme »Pepperspray Cop« (2011) der Frage nachgehen, ob und wenn ja welches kritische Potential man solchen Memes zuschreiben kann.
11.00 Uhr PAUSE
11.30–12.00 Uhr
Nicole Kreckel. Populistische Bilder lesen? Rechtsextreme Influencerinnen auf Instagram. Populistische Bildstrategien die eine "Heile Welt" präsentieren, begegnen User*innen auf vielen Instagram-Profilen. Aber welche methodischen, künstlerischen oder interdisziplinären Herangehensweisen ermöglichen eine Bilddekodierung? Welche Werkzeuge können wir als Blaupausen formulieren? ...und welche Rolle spielt Weiblichkeit in diesem Zusammenhang?
12.00–12.30 Uhr
Bea Kittelmann. Dings, wenn Memes als Übersetzungsstrategie eingesetzt werden und hier dann alles plötzlich spaßig, verdaulich und locker sein kann.
12.30 Uhr PAUSE
13.00–13.30 Uhr
Stefanie Johns. »Als Gast stöbern« - kunstpädagogische Blickwechsel für TikTok-Nobiews & Newbies. Über ikonosiv (prä)apokalyptische Erkenntnisstrategien im Mikroformat. Nähern wir uns netzkulturellen Phänomenen wie TikTok auf der Bildebene, so bildet dieser mediale Schnitt einen spezifischen Zugang zu den heterogenen medialen Konstellationen des TikTok-Contents. Ein kunstpädagogischer Anschluss kann in der Betrachtung ikonosiver Strategien als Verhandlungen sowie Bildungen gegenwärtiger Themen und Phänomene durch Bilder liegen. Der Beitrag widmet sich Bildhandeln aus der Perspektive von Nicht- und Neu-TikToker*innen und fragt danach, wie Gäst*innen TikTok erfahren und welche Überlegungen und Gedanken daraus entstehen.
13.30–14.00 Uhr
Christina Vollmert & Helene Heuser. LIFE IS NOT A NIGHTMARE. Affirmationen wollen die Praxis des positiven Denkens fördern, indem mit inspirierenden Statements auf grafisch ruhigen Hintergründen eine bejahende Lebenseinstellung beschworen wird. Affirmation-Memes kehren diese Glaubenssätze ins Ironische um: Mit überspitzten Botschaften in Kombination mit Y2K-Visuals und Neon-Fonts parodieren Instagram-Channels wie @afffirmations die ursprünglich zu Zwecken der Selbstoptimierung angelegten Texte und Grafiken. In unserer Exploration wollen wir den Ursprüngen und der Popularität dieses Meme-Genres auf die Spur kommen, über dessen Anatomie und Ästhetik sowie seine Zirkulation in spezifischen Communities sprechen und dessen Relationen zu Zeitgeist und Themenbereichen wie psychischer Gesundheit, Produktivität & Achtsamkeit und Esoterik erforschen.
14.00–14.30 Uhr
Sophie Lingg & Helena Schmidt. COMING BACK FROM IBIZA. Der Instagram-Account Ibiza Austrian Memes als Case-Study für intersektionalen Meme-Aktivismus und (Kunst-)Vermittlung. Sophie Lingg und Helena Schmidt beschreiben in ihrem gemeinsamen Vortrag Memes als Vermittlungstools, Meme-Accounts als aktivistische, intersektionale, künstlerische Vermittlungsprojekte, Memes als Form der politischen Bildung und letztlich deren Bedeutung für die Schule. Dabei basieren sie ihre Überlegungen auf dem österreichischen Memeaccount @ibiza_austrian_memes (https://sfkp.ch/artikel/coming-back-from-ibiza).
ANMELDUNG
Gäste und Beitragende sind herzlich willkommen und melden sich bitte möglichst bis zum 26. November 2021 per Email an.
Kontakt: Jana Wodicka, jwodick1 at uni-koeln.de
Die Teilnahme ist kostenlos und die ersten Anmeldungen erhalten das limitierte Fanzine zum Worklab per Post.
KONTAKT:
Konzept und Organisation:
Univ.-Prof. Dr. Mag. Jan G. Grünwald
Bildnerische Erziehung
Universität Mozarteum Salzburg – Standort Innsbruck
Amraser Straße 4
A – 6020 Innsbruck
Jun.-Prof. Dr. Konstanze Schütze
Professur für Kunst Medien Bildung
Universität zu Köln
Department Kunst und Musik
Kunst & Kunsttheorie
Gronewaldstraße 2
D - 50931 Köln
Research und Zine: Jana Wodicka, Sophie Brauckmann, Sophie Gruber, Jan Grünwald, Konstanze Schütze, Katja Gunkel
Dank Images, Tiktok und Apokalypse. Bildhandeln im Internet
Symposium/Worklab: FR 10.12.21 + SA 11.12.21
Call for Participation
Krisenszenarien – von #covid19 bis #capitol – befeuern die Bildproduktion und lassen Memes zu politischen Akteur*innen werden. Der Begriff dank [dæŋk] markiert dabei einen Extremwert im Diskurs und verbindet Qualitäten zwischen Coolness, Weirdness sowie Spezialwissen entgrenzter Bedeutungsräume der Memekultur. Das Symposium/Worklab ‘dank images’ sucht entlang des durchdringenden Gefühls eines Living in the End Times (Zizek) nach neuen Formen der visuellen Begegnung und kulturellen Aushandlung und untersucht trending and hidden Hashtags in einer kollektiven Field Study auf ihr (kunst)pädagogisches Potential.
Symposium/Worklab: FR 10.12.21 + SA 11.12.21
Veranstaltungsort: Zoom via Uni Köln und Mozarteum
https://kunst.uni-koeln.de/dankimages
PROGRAMM:
FREITAG: Dez 10, 2021 (16.00-20.00)
16.00WELCOME
16.30 Valentina Tanni – Memestetica
17.30 Pause
18.00 Katja Gunkel – Cuteness
19.00 STRINGS
SAMSTAG: Dez 11, 2021 (9.00-21.00)
09.00 HELLO AGAIN
09.30 EXPLORATIONS: Forschungsfragen/ Inputs/ Materialkunde
14.30 DEEP END & LONG RESEARCH: individuelle Recherchen und Spaziergänge im Feld
18.00 STRINGS: Lightning Talks zu den Forschungsergebnissen aus den individuellen Recherchen, Diskussion und Verabredungen.
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ANMELDUNG
Gäste und Beitragende sind herzlich willkommen und melden sich bitte möglichst bis zum 26. November 2021 per Email an.
Kontakt: Jana Wodicka, jwodick1 at uni-koeln.de
Die Teilnahme ist kostenlos und die ersten Anmeldungen erhalten das limitierte Fanzine zum Worklab per Post.
KONTAKT:
Konzept und Organisation:
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Bildnerische Erziehung
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A – 6020 Innsbruck
Jun.-Prof. Dr. Konstanze Schütze
Professur für Kunst Medien Bildung
Universität zu Köln
Department Kunst und Musik
Kunst & Kunsttheorie
Gronewaldstraße 2
D - 50931 Köln
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