Vertrag
ich, Ricarda Freudenberger, werde für 100 Tage Singen und dies auf Instagram dokumentieren.
Ich werde dafür jeden Tag im Öffentlichen oder Privaten ein Lied, Cover oder Original, für Menschen singen, filmen und auf Instagram hochladen.
Schaffe ich es an einem Tag nicht ein Lied zu singen, wird kein Video auf Instagram hochgeladen und der Tag wird nicht hinten dran gehängt.
Am Ende der 100 Tage möchte ich keine Angst mehr haben für andere Menschen zu singen und das zu Teilen was mir selbst so viel gibt.
Die 100 Tage Performance beginnt ab dem 25.11.19.
Adiós Komfortzone.
Ricarda Freudenberger
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Und vielleicht fragst du dich auch „Warum?“ :
Mit 14 hab ich begonnen selbst Songs zu schreiben und gesungen hab ich schon so lange ich denken kann. Klingt jetzt vielleicht cheesy [bzw. der ganze Text ist ziemlich cheesy… aber manchmal ist cheesy notwendig ; ) ], aber die Musik und das Schreiben haben für mich gesprochen, wenn ich selbst nicht mehr wusste was ich sagen und tun soll. Mein Papa meinte einmal zu mir: „Jedes Mal wenn es dir nicht gut geht, gehst du hoch in dein Zimmer und singst.“ Die Musik hat nur mir gehört und ich hab sie gebraucht. Ich hab Bücher mit Songs gefühlt und nie daran gedacht sie zu teilen. Fasst keinem erzählt mit was ich meine Zeit fülle und es war alles was ich wollte. Doch mit der Zeit hat sich irgendwas geändert. Ich kann bis heute nicht wirklich sagen was das ausgelöst hat, aber diese Veränderung einer meiner wichtigsten Beziehungen hat mir nicht gefallen. Ich konnte meine Gefühle nicht ändern und stellte mir die Frage, welche Spuren ich hinterlasse will und ob ich es nicht irgendwann bereuen werde, wenn ich meine Musik nicht teile. Doch ich hatte auch so viel Angst, dass ich dann andere Erwartungen an meine Musik stelle und das verliere was mir unglaublich viel bedeutet. Nach ein paar schlaflosen Nächten wurde mir klar: Warum teil ich die Musik nicht einfach? Ich hab keine Ahnung was das Ziel ist oder was passieren könnte. Aber für mich ist es notwendig und das ist der einzig wichtige Grund es zu tun. Auch wenn wir lieber in unsere Komfortzone bleiben wollen, ist sie es letztendlich, die uns unglücklich machen kann. Also hab ich begonnen für 100 Tage, jeden Tag für Leute zu singen, um meine Unsicherheit zu überwinden und der Musik mehr Raum zu geben. 100 Tage sind wirklich eine lange Zeit, aber wenn sie vorbei sind kommt es einem auf einmal nicht mehr so lange vor. Analog zur Lebenszeit. Auf einmal befindet man sich in seinen Zwanzigern, obwohl man gestern gefühlt noch 16 war. Deshalb sollten wir nicht warten bis etwas passiert, sondern handeln damit etwas passiert. Ich bin tief überzeugt, dass es uns nur weiterbringen kann, wenn wir Dinge tun die wir wollen, uns aber nicht trauen bzw. uns selbst nicht geeignet dafür fühlen. Anfänge können kacke sein, aber es ist ja nur der Anfang. Fehler sind dazu da, um weiter zu wachsen und wenn wir sie nie tun, werden wir nie wissen was richtig ist.