WORKSHOP 6

Touch it or not

Instant-Kompositionen mit Dingen, Körpern und Klängen im Raum

Stefanie Weismann

Den Stillstand nutzen, um neu anzufangen. Ohne Routine. Die erste Geste. Verbindungen knüpfen, wo sie vielleicht mal waren oder auch nicht. Kommunikation mit Klängen und Gesten,
Wechsel von Nähe und Distanz. Wir nehmen partizipative Modelle unter die Lupe, wie entsteht der Wunsch sich zu involvieren, Teil eines Gemeinsamen zu werden.

Notizen:
„Finger auf feuchte Glasscheibe drücken, bis der Sound kommt. Window Music!“ (Notiz 2.5.2021)

„Da beginnen wo ich gerade bin, würde heißen: Schwammiges Gefühl, alles unklar. Vertrauen in die Sprache verloren.“ (Notiz 4.1.2022)

„Ist meine Kommunikationsfähigkeit eingeschlafen? So halb. Wie ein Bein, das bisschen eingeklemmt war.“ (Notiz 10.1.2022) 

„Ist der Wechsel von passiver zu aktiver Teilnahme – und zurück – immer ein bewusster Schritt oder was beeinflusst das Involviertsein? 

„Praktisch nichts ist plötzlich genug“

„An- und Abwesenheit, verschiedene Arten von Stille…“

Steffi Weismann wird einen kreativen Einblick in objektbasierte Klangpraktiken und auditives Wissen im Bereich der Performance Art geben. Ihr künstlerischer Ansatz ist stark von experimenteller Musik, Fluxus und intermedialer Kunst geprägt und zeigt Verbindungen zu Dieter Schnebel, John Cage, Alvin Lucier, Fluxus und der Geschichte der Performance Art. In den letzten Jahren hat sie ihre eigene Praxis in audiovisuellen Performances, interaktiven Hörräumen und der Arbeit mit mikrophonierten Objekten entwickelt.

Seit 2019 arbeitet sie zusammen mit Janine Eisenächer an der Reihe Ready Making, zum auditiven Wissen in Klangperformances. Wesentlich ist ihr Weg, einfache Objekte und einfache Handlungen auf unerwartete Weise zu kombinieren und daraus komplexe klangliche Ergebnisse und neue Bedeutungen zu gewinnen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Berührung, dem Moment des physischen Kontakts und der Interaktion zwischen Körpern und Objekten im Raum. In der Arbeit mit verschiedenen Formen von Notationen – von einfachen Spielregeln in Game Pieces bis hin zu grafischen Partituren – werden die Teilnehmer:innen Methoden zur Interaktion miteinander in Raum und Zeit kennenlernen und auch selbst erfinden.

 

Bildcredits: Elif Gülin Soğuksu