Jürgen Oelkers: Kreativität in nicht banaler Sicht oder als paradoxes Bildungsziel (30.04.2025)
Abstract
Kunstpädagogische Position vom 30.04.2025
Ausgehend von der Frage, wieso Träume kreativ sind und wieso Pädagogen für ‘Kreativität’ kompetent sein sollen, behandelt der Vortrag drei Varianten: Kreativität als intuitive Problemlösung, als Element in einem Denkakt und als Spiel von Kindern. Als Erziehungsziel ist Kreativität paradox; man will fördern, was sich nur von selbst vollziehen kann. Damit konkurriert die Schule mit der Förderindustrie, aber zum Glück lässt sich Kreativität nicht vermarkten, sondern nur das damit verbundene Marketingversprechen. Ein Trost bleibt für die Schule: Man kann nicht „die“ Kreativität fördern, sondern nur Lernverhalten im Blick auf Anforderungen und Probleme.
Info
Prof. em. Dr. Jürgen Oelkers, geboren 1947, studierte Erziehungswissenschaft, Germanistik und Geschichte an der Universität Hamburg. Von 1976 bis 1979 war er wissenschaftlicher Assistent an der damaligen Pädagogischen Hochschule Rheinland, Abteilung Köln (heute Universität zu Köln), am Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik. Anschließend war er von 1979 bis 1987 Professor (C4) für Allgemeine Pädagogik an der damaligen Hochschule, heute Universität Lüneburg. Von 1987 bis 1999 hatte er eine ordentliche Professur für Allgemeine Pädagogik an der Universität Bern inne. Im Dezember 1996 erhielt er einen Ruf auf die Professur (C4) für „Historische und systematische Erziehungswissenschaft“ an der Universität Münster, den er im Juni 1997 ablehnte. Ab dem 1. März 1999 war er ordentlicher Professor für Allgemeine Pädagogik an der Universität Zürich. Im Jahr 2006 war er zudem Visiting Professor an der University of Hiroshima. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die historische Bildungsforschung, insbesondere des 18. und 19. Jahrhunderts, Reformpädagogik im internationalen Vergleich, analytische Erziehungsphilosophie, Inhaltsanalysen öffentlicher Bildung sowie Bildungspolitik.
