Der Zweifel als produktive Möglichkeit in der kunstpädagogischen Praxis
Dieser Text ist ein Plädoyer für den Zweifel. Anstatt in ihm ein zu überwindendes Übel zu sehen, versteht Grünwald ihn als Produktivkraft, auf die es sich einzulassen gilt. Für Lehrende kann es sinnvoll sein, sich auf Pfade zu begeben, die ihnen selbst nicht vertraut sind, Bereiche der ästhetischen Produktion zu erforschen, die sich dem eigenen, kontrollierten Zugriff entziehen, oder Phänomene miteinzubeziehen, welche die Subjektivierung über die ästhetische Produktionen nicht mehr unterstützen. Gerade im Zeitalter der Digitalität gilt es Räume zu eröffnen, in denen es möglich ist, sich auszuprobieren, zu experimentieren – und dabei auch zu scheitern.
Volltext als PDFJan G. Grünwald ist Lehrer an der Leibnizschule in Offenbach und vertritt derzeit die Professur für Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Zuvor vertrat er die Professur für Didaktik am Institut für Kunstpädagogik der Justus-Liebig-Universität Gießen (2013/14) und war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Neue Medien am Institut für Kunstpädagogik der Goethe Universität Frankfurt. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Bildkulturen, Räume, kritische Kunstvermittlung, Gender Studies, geschlechtsspezifische Widerstandsstrategien und Web 2.0.