45 · Griebel, Christina

Ungehorsam übersetzen. Kunstpädagogik als Poesie

2019 · 52 S., 12 x 19 cm, Rückenstich-Broschur · ISBN 978-3-943694-23-9 · 3,00 €

Kunstpädagog_innen leisten in ihrer täglichen Arbeit bewusst und unbewusst Übersetzungsarbeit zwischen Worten und Taten, die Bilder sein können. Wer Übersetzungarbeiten nicht selbst verrichtet, fügt sich den hegemonialen Ansprüchen anderer, denn Sprachen sind Herrschaftsinstrumente. Deshalb muss diese Arbeit unendlich von Neuem begonnen werden. Das Potential (ein abgedroschener technokratischer Begriff) und die romantische Potenz dieser Tätigkeit bleiben häufig Desiderat (desire, ein Wunsch und Begehren). Poesie wäre ein anderer Begriff dafür – und zugleich die ungezogene Schaffung konjunktiver Räume. Im Sinne einer philologisch-kritischen Kunstpädagogik wird sie in diesem Vortrag mit verwandten Begriffen an der Wurzel gepackt, ungehorsam übersetzt, auf ihren Gebrauch in Fachgeschichte und aktuellen Diskursen befragt und mit Blick auf die Ermöglichung ästhetischer Mentalität in Gegenwart und Zukunft untersucht.

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Prof. Dr. Christina Griebel

Karlsruhe, Deutschland

Christina Griebel, Prof. Dr. phil., *1973, Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Horst Antes; Studium der Germanistik an der Universität Karlsruhe; Promotion „Kreative Akte. Fallstudien zur ästhetischen Praxis vor der Kunst“. 2008-2015 Professorin für Kunst und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, 2011-2014 abgeordnet an die Universität der Künste Berlin, seit 2015 Professorin für Kunstdidaktik und Bildungswissenschaften an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Seit 2001 literarische Veröffentlichungen und Auszeichnungen. Forschungsschwerpunkte (Auswahl): Narration und Poetik in Formaten künstlerischer Bildung; Theorie und Praxis des Essays, Kritische Kunstvermittlung in Hochschule und Museum.