Kunstpädagogische Komplexität – Logiken und Begriffe der Selbstbeschreibung
Selbstbeschreibungen der Kunstpädagogik greifen oft auf binäre Logiken zurück – sei es, um eindeutige Ein- und Ausgrenzungen vornehmen zu können oder um spannungsvolle Zweierverhältnisse zum Ausgangspunkt kunstpädagogischer Überlegungen zu machen. Kunstpädagogische Komplexität ist ein Angebot, das sich neben solche Logiken stellt, wirbt dafür, Kunstpädagogik mit komplexer Logik zu beschreiben, die über Zweiwertigkeit hinausgeht. Der Text zeigt, dass Kunstpädagogik mehr und anderes sein kann als die Kopplung zwischen zweien, zwischen Kunst und Pädagogik, um sich so mit erweiterten Perspektiven auseinandersetzen zu können. Kunstpädagogische Komplexität versucht damit, mehr Angemessenheit gegenüber gesellschaftlichen Verhältnissen zu erreichen, die sich nur gewaltvoll mit Logiken der Eindeutigkeit beschreiben lassen.
Volltext als PDFAlexander Henschel ist Kunstpädagoge und Kunstvermittler in Theorie und Praxis. Er studierte Erziehungswissenschaft, Kunst, Kunstpädagogik und Philosophie in Mannheim und Halle/Saale. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete an den Universitäten Hildesheim und Oldenburg, als Gastprofessor an der HFBK in Hamburg. Derzeit arbeitet er als Lehrkraft für besondere Aufgaben und als Universitätslektor an den Universitäten Bremen und Oldenburg. 2018 promovierte er in Oldenburg mit der Dissertation »Was heißt hier ›Vermittlung‹? Begriffliche Überlegungen und logische Untersuchungen zu einer Kunstvermittlung der Differenz«.