Semesterthema WiSe 2020/21: Critical Procedures, Possible Future(s). Kollektive Potenziale der Gegenwart

We need researchers able to participate in the creation of the responses on which the possibility of a future that is not barbaric depends.
Isabelle Stengers, In Catastrophic Times, 2015.

There is no longer any question that we are living in compromised times, within which the fantasy of an uncompromised self is isolationist, privileged, and dangerous.
Nathalie Loveless, How to Make Art at the End of the World: A Manifesto for Research-Creation, 2019.

 

Das, was wir Gegenwart nennen, ist per se zwischen Vergangenheit und Zukunft im Zerfall begriffen und als Moment kaum konturierbar. Jene Fragilität der Gegenwart zeigt sich in krisenhaften Situationen umso deutlicher. So ist zwischen Lockdown und einer Idee von Normalität weder die Vergangenheit noch die Zukunft wirklich plastisch greifbar. Im Gegenteil: Hier stellt die Gegenwart eine scheinbar endlose Ausnahme dar, in der noch nie Dagewesenes durchgreifend erfahrbar wird. Wie können die schnellen Anstrengungen in dieser Situation um Reparaturen und das Streben nach Wiederherstellungen, die lediglich zu einer Inventur am Bestand führen, abgewehrt werden? Wie lässt sich stattdessen eine Situation kollektiver Gestaltungsmöglichkeiten lokal und vernetzt ermöglichen? Wie können wir im Moment des Innehaltens und der Orientierungslosigkeit Modelle entwerfen, die gegenwärtige soziale Diskriminierungen sowie ökonomische und ökologische Ungleichheiten kritisch verhandeln? Wie können gleichsam, hier und jetzt, alternative Zukünfte kollektiv gedacht und ermöglicht werden?

Künstler*innen und Forscher*innen arbeiten mit modellhaften Vorschlägen beispielsweise für Parlamente, Ausbildungszusammenhänge oder die Gestaltung von Wohnraum, Städten und Landschaften. In diesem Semester untersuchen wir Methoden des künstlerischen Forschens, Agierens und Kooperierens, die auch im täglichen Leben pädagogisch, politisch, sozial und affektiv wirksam sind.

 

Credits zur Abbildung:
Democratic Federation of Rojava and Studio Jonas Staal: 
New World Embassy: Rojava (2016)
Produced by Oslo Architecture Biennale: After Belonging / URO-KURO, Norway. Photo: Istvan Virag

 

ÜBERSICHT LEHRVERANSTALTUNGEN Critical Procedures, Possible Future(s)

  • Artmann, Elsa: 15866.0026, körperbasiert künstlerisch (zusammen)arbeiten – Bewegung Zeichnung Notation (Mo 14-tägig 14h)
  • Ballath, Silke: 15866.0035, SITUIERUNG ZWISCHEN DEN STÜHLEN? Praxen, Rollen und Positionen in der Praxis und Zusammenarbeit von Künstler*innen, Lehrpersonen und Kulturagent*innen, organisiert von Konstanze Schütze (Fr/Sa 11./12.12. und 22./23.01.21)
  • Barzen, Rainer: 14678.0015, TEXT/BILD – BILD/TEXT (Do 10 Uhr)
  • Baumgartner, Maximiliane: 15204.0014, Painting and the Critique of Representation: Kritische (Stadt-) Raumbetrachtungen (Do 10 Uhr)
  • Boyle, Lauren: 16013.0005, Intensivkurs LOVE HUMANS mit dis.art., organisiert von Konstanze Schütze (Mi 16 Uhr)
  • Boxler, Julia: 15866.0012, Podcasts aus dem Off, organisiert von Konstanze Schütze (Fr/Sa 11./12.12. und 22./23.01.21)
  • Bunte, Andreas: 15204.0007, Out of Sync – Filmseminar (Di 14 Uhr)
  • Busch, Stefanie und Tetrault, Ella: 14676.0011 + 14676.00012, Everything But The Burden – Ein Seminar zur kulturellen Aneignung, Twin 1 + 2, organisiert von Konstanze Schütze (Fr/Sa 30./31.10. und 6./7.11.)
  • Dick, Julia: 15866.0002 + 15866.0030, MIT WEIT GEÖFFNETEN ARMEN INS UNGEWISSE, Twin 1 + 2 (Mo 12 Uhr)
  • Eschment, Jane: 15866.0017, Living Rooms. Ästhetisch-performative Forschung in und zu Wohnverhältnissen (26.-31.10.20)
  • Foos, Peter: 14677.0005, Realismen in der Kunst der Gegenwart (Mo 14 Uhr)
  • Kabisch, Franziska: 15866.0022, Was heißt eigentlich Wissen? Und wer darf Experte sein? Eine feministische Suche zwischen Instagram, Internet und der Universität. (Fr/Sa 13./14.11. und 27./28.11.20)
  • Kikol, Gesine: 14678.0023, PORTFOLIO-Begleitung BA AM1.2 und MA AM 2.2 künstlerische Praxis (Mi 17.45 Uhr)
  • Klütsch, Alexander: 14677.0000, Sci-Fi und Co: Kreative Entwürfe einer ungewissen Zukunft (Di 10 Uhr)
  • Krebber, Gesa: 14676.0053, Make Space – Neue Kunstunterrichtsräume für eine Kunstdidaktik im digitalen Zeitalter (Mo 14 Uhr)
  • Krebber, Gesa: 14676.0061, Kollaboration in der Kunstpädagogik. Mikroformate des Do it together. Ein Forschungslabor (Do 10 Uhr)
  • Leeker, Martina: 15866.0011, Be-in! und Be-happy!. Speculation-Lab zur Faszinationsgeschichte digitaler Kulturen, organisiert von Konstanze Schütze (Fr/Sa 11./12.12. und 22./23.01.21)
  • Meichsner Antje: 16013.0006, Emanzipatorisches Podcasten, organisiert von Konstanze Schütze (Fr/Sa 6./7.11. und 13./14.11.)
  • Meyer, Torsten: 14676.0017, What’s Next? – Kunstpädagogik im 21. Jahrhundert (Mi 14 Uhr)
  • Nimmerfall, Karina: 15204.0001 + 15204.0017, FIELD SCHOOL: GRAZ. Die Stadt und das gute Leben: Counter-Temporalities and Public Time, Exkursion und Seminar (26.-31.10.20)
  • Picciotto, Luna: 14676.0044, Kunst als Aushandlungsgeschehen (Do 10 Uhr)
  • Rodonò, Aurora: 15866.0013, Wissensformationen des Südens. Oder: Das Museum als Ort der Heilung? (Fr/Sa 4./5.12. und 22./23.01.21)
  • Roscheck, Ingrid: 14679.0013, Bodycheck 4 (Di 16 Uhr)
  • Schulze, Ani: 14678.0014, Inside/ Outside/ Beyond (22.-26.02.21)
  • Schütze, Konstanze: 16013.0003, Exkursion: More than human. Queering Structures in Arts Education – Forschungswerkstatt zu Feministischen Praxen im Postdigitalen (30./31.10.20)
  • Zahn, Manuel: 15866.0000, Forschungsperspektiven der Ästhetischen Erziehung und deren Bezugstheorien (Mo 16 Uhr)
  • Zahn, Manuel: 15866.0003, Forschungsfragen der Ästhetischen Erziehung und Bildung (Di 10 Uhr)