Gastvortrag von Axel Buether am 02.11.2016: Gestaltung als Dialogprozess – Methodische Vermittlung räumlich-visueller Sprachkompetenz

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Kunstpädagogische Positionen
Mi, 02.11.2016 | 16 Uhr
Institut für Kunst und Kunsttheorie | Block B | Theaterraum
R 2.212 | Gronewaldstraße 2 | Köln

 

 

Die kognitiven und emotionalen Leistungen des menschlichen Gehirns spiegeln sich im Erscheinungsbild des Natur- und Kulturraums, dessen gegenwärtige Komplexität vielfältige kulturell determinierte Formen von Vernetzung erfordert. Jedes produktive Zusammenwirken von Menschen in modernen Gesellschaften fordert daher eine Vielzahl von Fähigkeiten und Fertigkeiten zur verbalen und nonverbalen Kommunikation.

Die Vermittlung von kommunikativen Fähigkeiten und Fertigkeiten bedingt die Auseinandersetzung mit der Welt, in der wir leben. Der Mensch ist von Geburt an sehfähig, doch sobald wir mehr als ein diffuses Feld aus Farbe und Licht wahrnehmen wollen, müssen wir die Erscheinungswelt aktiv mit allen unseren Sinnen erforschen. In den Phänomenen zeigen sich Naturgesetze, in den Kulturräumen und Artefakten Handlungskonventionen und Gestaltungsspielräume, insoweit wir gelernt haben, diese in unseren Wahrnehmungen, Vorstellungen, Gedanken und Taten zu reflektieren. 

Damit wir den Kulturräumen, Artefakten und Naturereignissen der Erscheinungswelt Sinn und Bedeutung zumessen können, müssen wir uns aktiv mit den Vorstellungen, Bedürfnissen und Forderungen vergangener und gegenwärtiger Generationen auseinandersetzen. Insoweit dieser anschauliche Bildungsprozess von Neugier, Lust und Interesse geprägt ist, verankern sich die von vielen Generationen entdeckten, erforschten und in vielerlei Form dokumentierten Ideen nachhaltig im Gedächtnis und geben Antrieb zur verantwortungsbewussten Fortentwicklung und kreativen Umgestaltung von Gesellschaft. 

Daraus folgt die Forderung, dass die Partizipation des Menschen an modernen Gesellschaften nicht allein durch das Wort, sondern gleichermaßen auch durch die ganzheitliche Bildung der anschaulichen Wahrnehmungsfähigkeit, des Vorstellungsvermögens und der Darstellungsfertigkeiten erfolgen muss. Zur Frage nach den „Wie“ werde ich im Rahmen meines Vortrages einen erfolgreich in der Praxis erprobten Vorschlag unterbreiten, nach dem die Vermittlung künstlerisch-gestalterischer und kommunikativ-reflexiver Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie z.B. Bild- oder Medienkompetenz, analog zur verbalen Sprachkompetenz erfolgen kann. 

Prof. Dr. Axel Buether ist seit 2012 Professor für das Lehrgebiet „Didaktik der Visuellen Kommunikation“ in der Fachgruppe Mediendesign · Raumgestaltung an der Bergischen Universität Wuppertal; Schwerpunkte in Lehre und Forschung bilden die Bereiche Raumtheorie (Raumwahrnehmung, Raumgestaltung, visuelle Medien Farbe und Licht), Kreatives Entwerfen (Entwurfsstrategien, Kreativitätstechniken, Design Thinking, Strategisches Ideenmanagement, Innovationskultur), Designtheorie (Medien, Kommunikation, Raumgestaltung) und Designdidaktik (Designrhetorik, Lerntheorie, analoge und digitale Techniken der Informationsgestaltung und Wissensvermittlung). | www.axelbuether.de

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Preview der immermittwochs-Veranstaltungen im Wintersemester 2016/17

  • Mittwoch, 09.11.2016, 16:00 Uhr Vortrag von Frank Hesse, Labor für Kunst und Forschung
  • Mittwoch, 09.11.2016, 18:00 Uhr Vortrag von Dorothee Bauerle-Willert, DIE KÜNSTLER SIND ANWESEND
  • Donnerstag, 17.11.2016, 19:00 Uhr Vortrag von Deimantas Narkevicius, Labor für Kunst und Forschung in Kooperation mit Temporary Gallery, Köln; Ort: Temporary Gallery
  • Mittwoch, 23.11.2016, 16:00 Uhr Vortrag von Jan Grünwald: Im Zweifel für den Zweifel – über Versuche, Störungen, Memes und Bottleflips, Kunstpädagogische Positionen
  • Mittwoch, 23.11.2016, 16:00 Uhr Vortrag von Paul Willemsen, Labor für Kunst und Forschung
  • Mittwoch, 30.11.2016, 19:00 Uhr Vortrag von Thomas Huber: Das Ladenschild, DIE KÜNSTLER SIND ANWESEND, externe Veranstaltung im Kunstmuseum Bonn
  • Mittwoch, 30.11.2016, 16:00 Uhr Vortrag von Johanna Steindorf, Labor für Kunst und Forschung
  • Mittwoch, 07.12.2016, 16:00 Uhr Vortrag von Ruth Kunz, Kunstpädagogische Positionen
  • Mittwoch, 07.12.2016, 18:00 Uhr Vortrag von Hans-Peter Webel, DIE KÜNSTLER SIND ANWESEND
  • Donnerstag, 08.12.2016, 18:00 Uhr Vortrag von Jakob Kolding, Labor für Kunst und Forschung
  • Mittwoch, 11.01.2017, 16:00 Uhr Vortrag von Ulrich Schötker, Kunstpädagogische Positionen
  • Mittwoch, 11.01.2017, 18:00 Uhr Vortrag von Heike Kathi Barath, DIE KÜNSTLER SIND ANWESEND
  • Mittwoch, 18.01.2017, 16:00 Uhr Vortrag von Martina Leeker: Kulturen bilden. Methoden Kultureller Bildung in digitalen Kulturen, Kunstpädagogische Positionen
  • Donnerstag, 19.01.2017, 18:00 Uhr Vortrag von Romana Schmalisch, Labor für Kunst und Forschung

Tipp: Der Besuch der Vorträge kann als Studienleistung in Klips angerechnet werden.