Gastvortrag von Dr. Dorothée Bauerle-Willert: Vom Wort zum Bild, vom Bild zum Wort. Schauen als Einbildung. Bildnerische Aspekte der Dramaturgie.

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DIE KÜNSTLER SIND ANWESEND
Mi, 09.11.2016 | 18 Uhr
Institut für Kunst und Kunsttheorie | Block B | Theaterraum
R 2.212 | Gronewaldstraße 2 | Köln

 

 

 

 

In jeder Inszenierung werden Text, Bild, Spielhandlung zu realer Gegenwart. Jeweils handelt es sich um ein Wahrnehmungsereignis, bei dem sich Eindrücke ganz unterschiedlicher Sinne zusammenfügen. Im Theater wurde immer schon die disziplinarische Trennung zwischen den Medien, zwischen Kunst, Literatur und Theorie porös, visuelle und verbale Erfahrung, Klang, Licht, Raum verweben sich in vielfacher Überlagerung. Diese produktive Vermischung weitete sich mittlerweile aus, nicht nur in Installationen, Performances, im Einsatz von Schrift im Bild wird heute das Grenzwächtertum zwischen den Gattungen unterminiert. Andererseits werden auch im Theater zunehmend Bildmedien eingesetzt. Dramaturgie hört zu und lebt zugleich von der Leidenschaft des Blickes, das Schauen ist ein wesentlicher Aspekt dieser Arbeit. Bei jeder Probe muss der Dramaturg dann wieder in Worte fassen was er gesehen hat, welche Spuren das Gesehene hinterlässt. So hat Dramaturgie immer etwas mit der Umsetzung von Gefühl in Wissen zu tun und umgekehrt. Der Vortrag will das komplexe Übertragungsverhältnis vom Wort zum Bild, vom Bild zum Wort, zwischen Sichtbarem und Sagbarem beleuchten.

Dorothée Bauerle-Willert, *1951 in Göppingen Studium der Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Philosophie in Tübingen und Marburg. 1977 Forschungsaufenthalt am Warburg-Institut in London, 1980 Promotion mit der Dissertation „Gespenstergeschichten für ganz Erwachsene. Ein Kommentar zu Aby Warburgs Bilderatlas Mnemosyne“. 1980-83 Wissenschaftliche Assistentin an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, 1983 Direktorin der Gesellschaft für Aktuelle Kunst in Bremen, 1983-90 Stellvertretende Direktorin am Ulmer Museum. Von 1990 bis 2007 Leben im Ausland. Arbeit im Kulturaustauch und Gastprofessuren an Universitäten in Asunción, Montevideo,Tallinn, Skopje und in Belgrad. Seit Februar 2007 wohnhaft in Berlin. Lehraufträge an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, an der Universität zu Köln und an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein, Halle. Seit 2010 Produktions-Dramaturgin am Vorarlberger Landestheater, Bregenz. Zahlreiche Veröffentlichungen.

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Preview der immermittwochs-Veranstaltungen im Wintersemester 2016/17

  • Mittwoch, 09.11.2016, 16:00 Uhr Vortrag von Frank Hesse, Labor für Kunst und Forschung
  • Mittwoch, 09.11.2016, 18:00 Uhr Vortrag von Dorothee Bauerle-Willert, DIE KÜNSTLER SIND ANWESEND
  • Donnerstag, 17.11.2016, 19:00 Uhr Vortrag von Deimantas Narkevicius, Labor für Kunst und Forschung in Kooperation mit Temporary Gallery, Köln; Ort: Temporary Gallery
  • Mittwoch, 23.11.2016, 16:00 Uhr Vortrag von Jan Grünwald: Im Zweifel für den Zweifel – über Versuche, Störungen, Memes und Bottleflips, Kunstpädagogische Positionen
  • Mittwoch, 23.11.2016, 16:00 Uhr Vortrag von Paul Willemsen, Labor für Kunst und Forschung
  • Mittwoch, 30.11.2016, 19:00 Uhr Vortrag von Thomas Huber: Das Ladenschild, DIE KÜNSTLER SIND ANWESEND, externe Veranstaltung im Kunstmuseum Bonn
  • Mittwoch, 30.11.2016, 16:00 Uhr Vortrag von Johanna Steindorf, Labor für Kunst und Forschung
  • Mittwoch, 07.12.2016, 16:00 Uhr Vortrag von Ruth Kunz, Kunstpädagogische Positionen
  • Mittwoch, 07.12.2016, 18:00 Uhr Vortrag von Hans-Peter Webel, DIE KÜNSTLER SIND ANWESEND
  • Donnerstag, 08.12.2016, 18:00 Uhr Vortrag von Jakob Kolding, Labor für Kunst und Forschung
  • Mittwoch, 11.01.2017, 16:00 Uhr Vortrag von Ulrich Schötker, Kunstpädagogische Positionen
  • Mittwoch, 11.01.2017, 18:00 Uhr Vortrag von Heike Kathi Barath, DIE KÜNSTLER SIND ANWESEND
  • Mittwoch, 18.01.2017, 16:00 Uhr Vortrag von Martina Leeker: Kulturen bilden. Methoden Kultureller Bildung in digitalen Kulturen, Kunstpädagogische Positionen
  • Donnerstag, 19.01.2017, 18:00 Uhr Vortrag von Romana Schmalisch, Labor für Kunst und Forschung

Tipp: Der Besuch der Vorträge kann als Studienleistung in Klips angerechnet werden.

 

Bild: David Frühauf, Zeit der Wirren, Vorarlberger Landestheater, Uraufführung, 29. April 2016, Foto: Anja Köhler