The 9th Berlin Biennale MAY OR MAY NOT… be real queer

 

Die Orte der 9. Berlin Berlin Biennale sind Orte der »Paradessenz« (ihrer Essenz nach paradox): Das Konträre kommt zusammen. An diesen Orten wird »das Virtuelle als das Wirkliche, Nationen als Marken, Menschen als Daten, Kultur als Kapital, Wellness als Politik« begriffen. Und in dieser Hinsicht kann der erste Ort bereits besucht werden. Denn der Webauftritt der 9. Berlin Biennale ist selbst »a format, that works for everything.« Die Glätte, die an Werbeästhetik und Unternehmenskultur erinnert, wird unterlaufen von disparaten Zitaten, von Witzigem und scheinbar Überflüssigem. Wie man auf der Biennale wo was findet, erzählt zum Beispiel eine reanimierte Figur in drag aus einer Videoarbeit von Ryan Trecartin und Lizzy Fitch. Die Website sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.

[By the way: Einige Plätze sind noch frei. Exkursionstermin: 9.-12. Juni 2016 (Do 14 Uhr bis So 14 Uhr). Veranstaltungstermine: ab 12.04.  dienstags 16 – 17.30 Uhr, im 14-tägigen Rhythmus.  Alle Fragen zu KLIPS-Anrechnung, Kosten, etc. beantworten wir in der ersten Veranstaltung. Individuelle Anmeldung per eMail erforderlich: t.meyer@uni-koeln.de]

The present in drag?“

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„where speaking and selling collapse in exchange“

Das DISparate scheint das Paradigma der Ausstellung zu sein: Das Immaterielle wird real, das Reale wird unzugänglich. Und wenn das die Zukunft ist, was ist dann die Zukunft? Die Gegenwart »in drag«? Post-literal? Post-Contemporary?

if this is the future – what is the future?“

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Welcome to the post-literate“

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„You´re invited to the first venue“

Das Kuratorenteam DIS sucht Orte, die für Karriere, Privatisierung, und Freizeitvergnügen stehen. Orte, in denen Kultur und Kommerz in fast höfischer Freude am Repräsentieren zusammenkommen (Kunstforum International): Räume in der Akademie der Künste am Pariser Platz. Die private Hochschule European School of Management and Technology (ESMT) unter den Linden. Die private Feuerle Collection in einer ehemaligen Bunkeranlage am Halleschen Ufer. Und das »hübsche Salon-Schiff« Blue-Star – ein Fahrgastschiff für Touristen.

„for example animals are relevant but they are not critical“

Das klingt doch nach einer Ausstellung mit dem gewohnt kritischem Potenzial! Falls es Kritik gibt, sagt DIS, dann sei sie nicht das Produkt von SpezialistInnen, sondern die »Abscheu der Öffentlichkeit«. Um reale Probleme geht es allemal. Gleichzeitig ist der Auftritt verwirrend glatt. Und so sei sie genau das, was man erwarte: Die 9. Berlin Biennale sei relevant, kritisch, kommunizierend, repräsentativ, außergewöhnlich. Und sie ist queer. Das erscheint doch etwas DIStracting oder DISarranging… Oder um es mit den Worten der vielen 9.BB-Memes zu sagen: »The 9th Berlin Biennale MAY OR MAY NOT…«

Weiterführende Links:
http://www.berlinbiennale.de
https://www.facebook.com/BerlinBiennale
http://www.monopol-magazin.de/auftritte-wechsel-abgaenge
http://www.kunstforum.de/nachrichten